Im Herzen die Weißeste von Allen

Die Autorin Noah Sow wurde zu einer Lesung in Fulda eingeladen. Die Organisatorin, Mitglied in der Grünen Jugend und von Sow als im “antifaesken Look”gekleidet geschildert, versteht die Abkürzung PoC nicht und reagiert auf die Empörung, die Sow äußert, als diese in dem Café, in dem gelesen werden soll, eine (in der Tat geschmacklose) Mohrenfigur sieht, mit den Worten: “Das können wir doch lösen. Ich kannte ja das Café vorher gar nicht.”
(Ein Bild des Mohren ist verlinkt in Sows Blog mit den Worten “Achtung; Bild nicht gewaltfrei”).

Sow weigert sich daraufhin, die Lesung zu absolvieren. Über diesen Skandal berichtet die Feministin und Bloggerin (Mädchenmannschaft) Nadine Lantzsch. In einem offenen Brief an die Veranstalter schreibt sie:

“Ich bin entsetzt darüber, dass Sie die Dreistigkeit besitzen, eine PoC in einen weißen Raum einzuladen, in dem sie es sich neben kolonialrassistischen “Raumverschöner_innen” gemütlich machen und ein (wahrscheinlich) mehrheitlich weißes Publikum darüber aufklären soll, was Rassismus ist. Das bodenlose Fass könnte nicht größer sein, wird leider aber noch übertroffen von den gewaltvollen wie übergriffigen Reaktionen und der Supremacy-Haltung, denen sich Noah Sow bei Betreten des Raumes in Gegenwart einer der weißen Organisator_innen ausgesetzt sah.”

Das schlägt der Fäss_in doch die Böd_in aus! Die Reaktion der jungen Grünen war ein gewaltvoller Übergriff, nein Entschuldigung: eine Übergriff_in!

Wer ist der bessere Mensch in diesem titanischen Kampf der politisch korrekten Geisteselite: Antifa-Frau oder PoC-Schriftstellerin, linker ASTA oder die Feministin?

Im März 2009 war Nadine Lantzsch bei mir zu Besuch und wir haben gemeinsam einen Podcast gemacht.
Im Vorgespräch hatte sie gesagt, sie würde sich gern “über Linke aufregen”. Während des Podcasts sagte sie dann auf die Frage, was sie denn gegen Linke habe: “Ich finde die irgendwie hohl. Ich weiß auch nicht.” (etwa ab Minute 9)
Linkssein definierte Lantzsch im Folgenden als “Steinewerfen für den Weltfrieden”, was sie “irgendwie diffus” fand.
Sie beklagte dann, dass Linke sich in jede Form von Protest hineindrängen und die Ziele dieses Protests damit deligitimieren würden, denn: “Deren Ziele sind so weit weg von der Realität, dass man damit niemals die bürgerliche Mitte erreichen kann, die dann wirklich was ändern kann.”
So weit, so irgendwie. Es war ein irgendwie diffuser Podcast mit einer irgendwie diffus unpolitischen jungen Frau, die halt in erster Linie jung war.

Heute allerdings ist Nadine Lantzsch hochsensibilisiert. Ihr innerer Geigerzähler schlägt nicht nur bei subtilsten Sexismen zuverlässig aus, auch für Rassismus ist sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre durch ihr Studium der Gender- und Diversitiy-Kompetenz Expertin geworden.

Man kann in zwei Jahren zweifelsohne eine Menge lernen, und nichts, was sie heute schreibt, ist allein schon dadurch diskreditiert, dass sie vor zwei Jahren eine reine Tor_in war. Und doch ist der Konvertitenfuror das, was ihre Texte so unerträglich macht. Es gibt in ihrem Denken keine Gelassenheit, keine Freundlichkeit, keinen nach vorne gerichteten Enthusisasmus. Alles ist Häme, jedes Wort ein nach oben gereckter Arm, der dem Mitschüler signalisiert: “Ich weiß was. Und du nicht.”
Da lädt jemand eine Autorin ein, hat das Café, in dem gelesen wird, vorher nicht untersucht, und kennt die Abkürzung des in Deutschland nicht besonders üblichen Begriffs People of Color nicht: und wird dafür hingestellt, als hätte sie das Dritte Reich mit Gaskammern beliefert.
Das ist ein Ichbinbesseralsdu-Wettbewerb, bei dem ich kotzen muss. Ich habe halt einen Privilegienpenis und bin weiß wie Schnee. Aber so weiß wie Lantzsch im Herzen ist, das werde ich wohl nicht mehr werden.

UPDATE:
Cigar Store Indian von Seinfeld muss da natürlich erwähnt werden.

295 comments

  1. @Warren G. Harding: Natürlich nicht inklusive aller kleinen und großen Sticheleien, aller Probleme und Rückschläge, aber im Zusammenhang meines Kommentars ist das auch nicht wichtig. Es geht darum möglichst gleich gute Lebensqualität für möglichst viele unterschiedliche Lebensweisen zu schaffen (unter Berücksichtigung der Spielräume, die durch die persönlichen Grenzen jedes Menschen gegeben sind). Nicht mehr und nicht weniger.
    Dabei bezog ich den hypothetischen Fall einer Änderung meiner Lebensweise mit ein.

  2. Ich finde Mädel ja auch keinen besonders schönen Begriff für eine junge erwachsene Frau. Der Begriff stammt ja wohl aus dem 14. Jhd. Allerdings sagt mir mein ziemlich sensibles Sprachempfinden nicht sofort ‘Nazi-Sprech’. Da muss was passiert sein. (LTI habe ich gelesen)

  3. Warren G. Harding

    @Dietrich: Das ist aber nett, dass endlich jemand kommt und uns allen erklärt, wie wir uns zu verhalten, zu fühlen und was wir zu denken haben.

    Mansplaining in Reinform.

    Und damit du nicht wieder die Wikipedia benutzen musst, gebe ich dir den passenden Link gleich mit: http://nancyfriedman.typepad.com/away_with_words/2010/09/word-of-the-week-mansplain.html

  4. Warren G. Harding

    @heike

    “Bei “Mädel” weiß auch kaum noch jemand, dass es von den Nazis okkupiert wurde”: http://www.sueddeutsche.de/kultur/nazi-worte-im-sprachgebrauch-maedel-verpflichtet-1.573966

    Aber Unwissenheit macht es nicht besser. Was die Nazis vergiftet haben, darf nicht reingewaschen werden! Egal woher das Wort stammt, egal wie harmlos es aussehen mag.

  5. However, some lighter-skinned people who do not identify as white, as well as lighter-skinned people who may be of mixed race, feel alienated by the term, feeling that it places too much emphasis on the color of a person’s skin, and that skin color is not what determines race or even ethnicity or heritage.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Person_of_color#Political_significance

  6. Malte, mal alles andere dahingestellt, der springende Punkt ist: Du machst Dich mit diesem Blogpost aus einer privilegierten Macker-Position heraus über die Auseinandersetzung lustig und verarschst Menschen, die sich um eine gendergerechte Sprache bemühen. Aus diesem Grund halte ich Dich jetzt für einen derart widerlichen Kotzbrocken von Privilegienpenis dass es kracht. Wenn Du was kritisieren willst, dann tu es inhaltlich und reflektiert statt mit dem polemischem Arschlochtum des Privilegierten.

  7. @Warren G. Harding

    Ähm, war nicht der Auslöser dieser interessanten Debatte die Vorschrift, was man beim Anblick einer bestimmten Lampe zu denken und wie man sich zu verhalten hat?

  8. @Warren G. Harding wir können das ja mal bei nem glas wein ausdiskutieren, immerhin sind sie ehemaliger präsident – da lohnt so ein treffen schon.

  9. @Malte:

    Ich wüsste nicht, was von Dir zu lernen wäre, außer, wie man mit aller Macht dominante Positionen verteidigt. Gesabbel über die RAF – in eine anderen Diskussion war es mal die ETA, das ist ja so etschreckend, weil auch US-Evangelikale Homosexualität selbst als Terrorismus behaupten, wo holt ihr das immer alle her? Ein bißchen Tea-Party gesüppelt? – ist ebenso überflüssig, wie auf “Die Sprache des Nationalsozialismus” zu verlinken als “Lernhimweis” unter einem Eintrag, der über eine schwarze und eine lesbische Frau her zieht, sich alle Mühe gibt, diese lächerlich zu machen und deren Perspektiven als irrelevant abzutun. Du kannst davon ausgehen, dass ich mich im Gegesatz zu Dir mit der Sprache des Nationalsozialismus von meinem 16. Lebensjahr an auseinader setzen MUSSTE, schon, weil ich damals im KZ gelandet wäre, wenn ich da schon gelebt hätte und mich hätte erwischen lassen. Was meine Emphatie für Noah und Nadine deutlich gesteigert hat, autobiographisch, dieses Bewusstsein.

    Eine, die Dir mit einem Zynismus und einer Vehemenz abgeht, dass es schon atemberaubend ist. Dass man dann noch von Heten über den Rosa Winkel belehrt wird, DAS ist diese unzumutbare Struktur.

    Schade ist, dass der Kommentar von @xaftershowx weiter oben gar nicht zur Kenntnis genommen wurde. Der war gut. Passt aber auch nicht ins Schema. Wahrscheinlich bricht jetzt eine Diskussion über die “schwulen Nazis” aus, auch so ein Klassiker für Mehrheitsgesellschaftler. Viel Spaß!

  10. Also hier in Soest sagen wir Mädel und das war schon immer so, deswegen sind das doch keine Nazis. Kommt mal wieder auf den Teppich, Feminismus heißt doch nicht, das jetzt alle sich streiten müssen nur weil ein Missgeschick passiert ist. Ihr Frauen regt euch immer gleich auf obwohl nichts passiert ist.

  11. “Dass man dann noch von Heten über den Rosa Winkel belehrt wird, DAS ist diese unzumutbare Struktur.”

    Was jetzt? Dürfen ‘Heten’ nichts über Geschichte lesen, um sich dann von kompetenten Wissensinhabern belehren zu lassen, sie seien so ignorant? Am besten in Blogbeiträgen, in denen ihnen dann Rassismus vorgeworfen wird, wie der unvorsichtigen Lesungs-Organisatorin. Unzumutbare Struktur ist, dass es den Rosa Winkel und die durch ihn hier symbolisch angesprochenen Gräuel gegeben hat, aber doch nicht, dass jemand unabhängig von seiner eigenen sexuellen Ausrichtung mit anderen unabhängig von deren sexuellen Ausrichtung darüber diskutiert.

  12. Was Dietrich sagt.

    Ich weiß bis jetzt auch immer noch nicht, wie “poc” ausgesprochen wird. “People / person of colour” ist mir geläufig, aber bei “pock” oder “pee-o-see” hätte ich auch ratlos gekuckt.

  13. LTI :Sprache des Nationalsozialismus, lateinisch Lingua Tertii Imperii für: „Sprache des Dritten Reiches“

    POC: people / person of color

    gern geschehen ;)

    und: danke Dietrich!

  14. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die traumhafte Satire bedanken, die hier zustande gekommen ist.

    Was haben wir heute also gelernt?
    - Die Kombination aus Räume nicht vorher checken und auf die Abkürzung POC nicht fachkundig zu reagieren macht einen zum Rassist_in.
    - Weiße Heten haben zu folgenden Thema kein Recht eine Meinung zu haben: Frauen, Rassismus und Homosexualität im Dritten Reich.
    - Der Definitionsmacht ist uneingeschränkt Folge zu leisten. Bei Infragestellen dieses Mechanismus’ gibt man sich Zweifelhaft als Rassist_in zu erkennen.
    - Noah Sow ist DIE Kompetenz in Sachen Rassismus. Anzweifeln dürfen Urteile diesbezüglich lediglich Menschen die noch mehr diskriminiert werden als Frau Sow.
    - Lesbische schwarze Frauen die nach gesellschaftlichen Kriterien hässlich sind und denen am Besten noch ein Bein fehlt sind Quasi die “King_innen of Definitionsmacht”. Das Wort ist da Gesetz. Nicht mal Judith Butler dürfte da was gegen sagen!
    - Man darf sich in diesem Internet auch nicht mehr über andere Menschen lustig machen. Es sei denn man entspricht der Person aus dem letzten Punkt. Kritisch wird es lediglich bei gleichen Anzahl von Diskriminierungen denen man ausgesetzt ist. Darf eine jüdische Lesbe einem schwarzen Schwulen in seine Befindlichkeiten reinreden? Da müsste das Anti-Diskriminierungs-Tribunal nochmal einen eindeutigen Beschluss veröffentlichen!
    - Polemik ist zu unterbinden und die Titanic ab morgen zu verbieten!

    Danke. Bitte macht weiter so!

  15. Warren G. Harding

    Wow! Wenn mensch mal überlegt, dass der Auslöser der Diskussion der unbedachte Rassismus des Fuldaer ASTA ist, dann ist es schon beeindruckend, wieviel unbedachter Rassismus, Faschismus, Sexismus und wieviel Homophobie hier in den Kommentaren mitspielt.

    Das Autonome FrauenLesbenReferat bei uns an der Universität würde euch mal richtig den Marsch blasen! Ein Heterosexueller eignet sich den homosexuell-emanzipatorischen Begriff Hete an und setzt ihn abwertend in Gänsefüßchen und keiner der hier Anwesenden hat ein Problem damit?

    Wenn ihr an so einer Stelle nicht merkt, dass was falsch läuft, dann ist es auch kein Wunder, dass ihr in der Rassismusdiskussion die Täterrolle nicht erkennt. Glückwunsch zu soviel angewandter Weißmannheit!

  16. @einwurf:

    Unzumutbar ist, dass eine Hete glaubt, mir erzählen zu müssen, was im Nationalsozialismus abging. Unzumutbar ist, wenn Weiße PoC darüber belehren, was Rassismus sei und was nicht.

    Ansonsten sollte sich auch jede Hete damit beschäftigen und diesbezügliches Wissen weiter geben, ja in der Tat. Das über die Nürnberger “Rassegesetze”, über Judenwitze – Gott, was waren die nur humorlos und verbiestert, die Juden damals, angesichts des “Stürmers”! Völlig verbiestert! -, über die Vorgeschichte der Shoah in den deutschen Kolonien, über Zwangsheteronormativität, über Mütterkreuze, über die Internierung von Lesben als “Asoziale”. Auch über die Fortsetzung dessen in den 50ern, das Fortbestehen des 175, das Recht des Mannes, die Ehe zu “vollziehen”, auch wenn es eine Vergewaltigung war, weil das sonst Scheidungsgrund war, darüber, wie Müttern Kinder weg genommen wurden, weil sie “Rassenschande” begangen hatten mit US-GIs, Schwarzen, die dann in den Süden der USA zurück kehrten, wo Segregation herrschte, darüber hat sogar der Bundestag diskutiert – immer her damit!

    Aber Links zur “Sprache Nationalsozialismus” jemandem gegenüber zu posten, der sich Diffamierungen von NPD-Seite bezüglich des “Schwulen-Kultes” ausgesetzt sieht, unter einem Beitrag, der sich über die Perspektive von PoC und feministisch orientierten, unter lesbisch verbuchten Frauen erhebt – nee, sorry, da kann der Herr auch gleich bei denen mit mischen, die regelmäßig das Mahnmal zur Verfolgung von Schwulen im 3. Reich mit zertrümmern und”Nazis” da drauf sprühen, wenn er der Ansicht ist, dass die, die einst Opfer des “3. Reiches” waren, nunmehr die Sprache der Täter adaptiert hätten, während sie PoC-Perspektiven unterstützen und feministische gleich mit. Ich schreib jetzt nicht, wer daran eine Freude hätte.

  17. Wenn ein Heterosexueller einem Homosexuellen etwas über die Sprache im Dritten Reich erzählt ist das, als würde er das Mahnmal zur Verfolgung Schwuler im Dritten Reich zerstören?

    Es ist für dich unzumutbar wenn jemand der seine Sexualität anders auslebt als du, dir etwas zum Thema Nationalsozialismus erzählt?

  18. Also worum ging es jetzt hier ?
    Das jemand sich nen Fehltritt geleistet hat und ausversehen ein klein wenig Rassistisch war ?

    Ach Leute es ist ja nicht so als hätten wir größere Probleme als sowas .

    Wenn jetzt bitte Godwin´s Law einspringen könnte die Nazivergleiche sind ja nun zu genüge vorhanden .

    Auch :

    Anstatt das die Herren_innen und Damen_innen sich hier in den Kommentaren streiten könnten Sie sich auch einfach mal gepflegt auf die Fresse hauen das macht genausoviel Sinn wie eine Diskussion über Rassismus oder Feminismus oder Diskutismuss wenn nicht alle auch das selbe Recht haben Recht zu haben .

  19. @mettskillz:

    Im Kontext dieser Diskussion ja, wo es ja um nichts anderes geht, als die Perspektive weißer, heterosexueller Männer als die hegemoniale auszuweisen und deren Privilegien zu sichern. Zum Glück opponieren hier gerade sehr viele.

    Das “3. Reich” hat darüber hinaus auch noch den Kapitalismus gesichert, ja. Mittels Weltkrieg und Shoah. Wie der Kolonialismus zuvor half, den Kapitalismus zu etablieren und dann zu forcieren und zu sichern. Sieht man ja an der Lampe, wie man das gemacht hat.

    Ansonsten bestreite ich Dir aber nicht, dass das “3. Reich” sich den Expertisen weißer, heterosexueller, nicht-jüdischer Männer verdankte. Ein Wissen, das auf Erfahrungen in der Kolonialgeschichte zurück greifen konnte. Insofern hast Du vielleicht recht, dass ihr da die Experten seid. Und wisst, wie man so was macht.

    PS: Bevor jemand mit “Godwins Law” kommt: Es war Malte, der das Thema “Nazis” bereits im Eintrag eröffnete und dann durch Setzen eines Links.

  20. “Unzumutbar ist, dass eine Hete glaubt, mir erzählen zu müssen, was im Nationalsozialismus abging. ”

    So ein Blödsinn. Sexuelle Ausrichtung hat nichts damit zu tun, wieviel man über den Nationalsozialismus weiß. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass auch Heterosexuelle* dir etwas über Dinge erzählen, über die sie Fachwissen angesammelt haben. Sonst lebst du bald mit einem sehr beschränkten geistigen Horizont.

    *Fragst du deine Gesprächspartner vor jeder Information, die sie dir geben, welche Sexpraktiken sie bevorzugen?

  21. Und ich habe den Begriff in einfache Anführungszeichen gesetzt, das ist noch schlimmer als Anführungzeichen. ;)

  22. Es ist doch folgendermaßen:
    Jede Bewegung hat ihre vernünftigen Fürsprecher, aber es gibt dann eben auch immer ein paar Hooligans. Das ist beim Fussball so, beim Islam, bei den Piraten und das ist beim Feminismus ganz genau so.
    Ich z.B. finde Antje Schrupp super. Aber so ne Posse kann man doch nicht verteidigen. Da geht es doch schon lange nicht mehr um die Sache, da geht es um die pure Kampfeslust.
    Wer mir jetzt vorwirft, dass ich den Sachverhalt vereinfache, dem kann ich nur sagen, dass ich die Abkürzung zur Wahrheit nehme.
    Man kann für eine Sache einstehen, aber man kann sie auch in den Dreck ziehen, wenn es nur ein Ventil ist für den eigenen Aggressionsstau.

  23. Warren G. Harding

    Klasse, Martin. Wer sich gegen Sexismus einsetzt, der ist ein Hooligan. Und zum Aggressionsstau: Komm, wirf noch “Untervögelung” in den Raum und du hast das Bullshit-Bingo vollgemacht.

    Ist echt erschreckend, was für erzreaktionäre Sexisten glauben gute Menschen zu sein, sobald sie sich den Deckmantel des Antirassismus überwerfen.

  24. @einwurf:

    Ich bin gewöhnt daran, dass Heten mir erzählen, woran ich mich gewöhnen muss. Dafür sorgt ihr eh, alltäglich. Notfalls mit Gewalt.

  25. Möchte noch jemand etwas Popcorn? :,D

  26. “Insofern hast Du vielleicht recht, dass ihr da die Experten seid. Und wisst, wie man so was macht.”

    Nein.

    “Dafür sorgt ihr eh, alltäglich. Notfalls mit Gewalt.”

    Nein.

  27. @Warren G. Harding:
    Ich hatte jetzt auch nicht Dich gemeint, sondern eher Frau Lantzsch. Ach, mich nervts auch gehässig zu sein und Untervögelung kann ich anderen nun nicht vorhalten.
    Es geht mir um Aufrichtigkeit in der Sache. Und die vermisse ich eben oft.
    Wenn sich Menschem mit Verve und Leidenschaft einer Sache widmen, finde ich das fast immer gut.
    Hier scheints mir doch eher so, dass Dummheiten anderer in erlittenes Unrecht umgedeutet und aufgesogen werden um sich letzendlich dann beschweren zu können. Das ist doch Kinderkram.
    Ich nehme für mich in Anspruch sehr sensibel zu reagieren, wenn ich merke, dass sich jemand unwohl fühlt und ich versuche dann zu helfen.
    Vielleicht kann ich auch mit der ganzen politischen Sphäre nichts anfangen, vielleicht geht mir das ab.
    Aber ich erkenne die Menschen, die eine Hand reichen, wenn jemand am Boden liegt und ich erkenne die Menschen, die zutreten wenn jemand am Boden liegt. Tendenziell würde ich Lantzsch und Noah Sow zu zweiteren Gruppe zählen.

  28. Der RCDS stimmt immer geschlossen ab.

  29. Ich kann niemanden ernstnehmen, der das Gendergap benutzt.

    Ich kann niemanden ernstnehmen, der Worte wie “Weißmannheit”, PoC oder Mansplaining benutzt.

    Ich kann niemanden ernstnehmen, der einem autonomen FrauenLesbenReferat angehört.

    Ich kann es nicht – sorry, geht nicht!

  30. “Ich kann niemanden ernstnehmen, der das Gendergap benutzt.

    Ich kann niemanden ernstnehmen, der Worte wie “Weißmannheit”, PoC oder Mansplaining benutzt.

    Ich kann es nicht – sorry, geht nicht!”

    Word !

  31. Mathias Richel

    Die Kunst in einer Diskussion ist nicht, immer Recht zu haben, sondern möglichst oft Recht zu bekommen, liebe Leute.

  32. mühsamer Erich

    Die hier versammelten und sich auf Kosten von Marginalisierten auskotzenden mehrheitsgesellschaftlichen typischliberalen Rassist_innen hier denken vermutlich, dasß die vom ASTA angebotene sofortige Entfernung der rassistischen Lampe ausreichend gewesen wäre, hähh, was??! Ihr wollt ja so gerne über Frau Sow und ihre Gefühle entscheiden, weil sie euch den rassistischen Spiegel vorhält.

    Ihr elenden privilegiennutzenden Selbstopferisierer, ihr sadistischen Herrenwitzler, die ihr noch nicht einmal den von Kolonialterror ausgelösten Schmerz von rassistisch Marginalisierten zu akzeptieren bereit seit! Ihr könnte weder Begriffe, noch Kategorien der PoC-gestützten AntiRa-Arbeit sauber unterscheiden, kennt keine Basics wie z.B. die einschlägigen Bücher von Noah Sow! Da ist es doch absolut kein Wunder, dass ihr übergriffig und furchtbar gewaltsam sogar noch gegen die elementarsten PoC-Regeln verstösßt! Mit strukturerhaltenden Rassist_innen wie euch überhaupt nur zu reden, das würde bedeuten, die rassistischen Strukturen dieser Gesellschaft widerstandslos zu replizieren. Dass die Autorin Noah Sow nun genau darauf keine Lust hat, ist nicht nur völlig nachvollziehbar, sondern mehr noch, genau das stellt das von Julia Seeliger herbei gesehnte Role Model dar, nämlich, wie man euch und anderem rassistischen Dreck bitteschön umgehen sollte. Der bloße Umstand, dass die ASTA-Rassist_innen jetzt für einen nicht gehaltenen Vortrag zahlen müssen, wird diesen üblen und völlig uninformierten Fremdschämmaximierern, welche sich AntiRa-Arbeit als locker unterhaltsames Konsumgut vorgestellt haben und den safe place-Gedanken mit gewaltsamen Kolonialschmuck verhöhnten, eine nachhaltige Lehre sein! Das larmoyante reaktionär-stammtischartige Gelaber von Malte Welding und die willige mehrheitsgesellschaftliche, pseudoemanzipierte Vollstreckerin Julia Seeliger schlagen dem Fass den Boden endgültig aus. Nicht einmal die fachliche Kompetenz der mehrfachen Buchautorin Noah Sow sind sie bereit anzuerkennen. Ihr jammert über eure Entblößung als tätige Rasisst_innen?

    Aufgabe von PoC ist es nicht, den Unterdrückern die Händchen zu halten oder uns von euch belehren zu lassen. Kein Pardon für weiße, privilegierte, mehrheitsgesellschaftliche, opferverhöhnende, prokapitalistische, konsumistische, heteronormative, dreckige Rassist_innen und ihre Supremacy reproduzierenden Praxen! Nirgendwo! Eure Probleme sind nicht unsere Probleme! Seht doch selbst, ihr Vertreter einer heteronormativ-weißen Rassist_innen-Haltung, wie ihr klar kommt!!!

    Das Problem von PoC ist nicht zuviel Radikalismus, sondern einzig, zynischsatten-hegemonialperspektivischen Mehrheitsgesellschaftlern wie euch und euren unbedarften, niveaulosen, geschmacklosen Gesabbel irgendeine Legitimität einzuräumen!!!

  33. Geht ein Mann zum Arzt.

    Mann: Frau Doktor ich habe Bauchschmerzen. So rechts unten. Außerdem ist mir öfter schlecht und ich musste mich auch schon übergeben.
    Frau Doktor: Machen Sie sich keine Sorgen, wir schauen uns das mal an. Machen wir mal eine Sonografie.

    Während der Untersuchung Smalltalk:

    Mann: Ist ja toll, was man heutzutage alles sehen kann mit so einem Ultraschall, ich hab mich schon immer für Anatomie interessiert, wollte sogar mal Medzin studieren.

    Dann die Diagnose:

    Frau Doktor: Ich fürchte sie haben eine akute Appendizitis. Wir werden wohl eine Laparotomie machen müssen und den Appendix vermiformis entfernen.

    Mann: Äh, das verstehe ich nicht, was heißt das?

    Frau Doktor: Wie? Sie kommen hier her, wollen von mir behandelt werden, erzählen mir von ihrem Interesse an Anatomie und Medizin und verstehen nicht mal die ersten zwei Sätze?
    Ich werde sie nicht behandeln! Suchen sie sich einen anderen Arzt oder wälzen sie erstmal den Pschyrembel.
    So eine Frechheit!

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.
    (Hanlon’s razor)

    Man kann es sich natürlich auch leicht machen und Dummheit mit der böswilligen Weigerung zu lernen gleichsetzen. Dann erübrigt sich auch jede Diskussion im Sinne eines Austausches von Gedanken, der zumindest theoretisch in der Lage ist neue Sichtweisen oder Standpunkte hervorzubringen.

  34. Warren G. Harding

    Um diese Diskussion mal wieder zurück zu der Ernsthaftigkeit zu bringen, die sie auf den ersten paar Seiten hatte: Noah Sow ist hier das Opfer. Und sie hat in ihrem Buch erklärt, welche Folgen diese Form von Gewalt auf PoC hat. Und sie hat es in Vorträgen erklärt. Und in Gesprächen. Und in mehr Gesprächen.

    Es ist völlig verständlich, dass sie das irgendwann nicht mehr möchte, wenn sie sich regelmäßig rassistischer Gewalt ausgesetzt sieht. Ihr vorzuwerfen, dass sie den Tätern nicht auch noch erklärt, warum sie Täter sind, verdreht die Rollen auf ziemlich infame Weise.

    Können wir uns wenigstens darauf einigen?

  35. @Malte – ich wollte noch was zu deinem Vorwurf, ich wäre “autoritätshörig” sagen (gestern Abend hatte ich keine Zeit mehr).
    Das ist natürlich totaler Quatsch. Autoritätshörig ist, wenn man von außen vorgegebenen Autoritäten nachplappert (Lehrer, Leitmedien, Alphablogger etc.), weil man die damit verbundenen HIerarchien akzeptiert. Wenn ich aber bestimmten Menschen, die mir in einem Thema etwas voraus haben (wie Noah Sow mir in Bezug auf Antirassismus), Autorität zuspreche, dann ist das genau der Hebel, mit dem ich diese Art von Hörigkeit vermeide.
    Beispiel: Ich war als Jugendliche nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie gesellschaftlich über Frauen (also mich) gesprochen wurde. Aber dann lernte ich feministische Texte kennen, die das Frausein anders interpretierten, auf eine Weise, die mich etwas verstehen ließen. Diese Denkerinnen nahm ich mir dann zum Maßstab, und nur das ermöglichte es, dass ich dem Mainstreamdenken die Autorität absprechen konnte. Kein Mensch kann nämlich auf alles von alleine kommen, wir sind auf andere, die uns etwas voraus haben, angewiesen. Der Trick besteht darin, sich dabei nicht auf vorgegebene Autoritäten zu beziehen, sondern auf die, die man sich selbst wählt.
    Das bedeutet nicht Kritiklosigkeit – Autorität, die nicht auf Macht basiert, zeigt sich zwar gerade darin, dass jemand etwas Anderes sagt, als das, worauf ich schon von allein gekommen wäre. Sie beinhaltet also durchaus auch Konflikte. Aber der Maßstab kann nicht sein, dass die Anderen das sagen, was ich selbst unmittelbar plausibel finde. Es muss auf meiner Seite ein Interesse da sein, etwas hinzuzulernen.
    Es ist diese Art der Offenheit für andere, die mir etwas voraus haben, ist notwendig , um im eigenen Denken voranzukommen. Man muss dabei sich selbst und die unmittelbaren eigenen Intuitionen zurück nehmen können, denn jeder Mensch hat für sich selbst immer nur eine partikulare Sichtweise. Ich als weiße Deutsche kann zum Beispiel schlicht und einfach bestimmte Einsichten über Rassismus nicht haben, das liegt in der Natur der Sache. Und wenn ich etwas darüber lernen möchte, dann geht das nur, wenn ich mich für das interessiere, was andere (mit mehr Erfahrung) darüber sagen. Und zwar gerade auch dann, wenn das für mich zunächst einmal kontraintuitiv und unverständlich ist.
    Andersrum habe ich gelernt, dass das, was man selbst sagt, auch nur von Menschen aufgenommen wird, die einen entsprechenden Wunsch haben, etwas dazuzulernen und nicht nur ihre eigenen Gewissheiten verteidigen möchten.
    Wer etwas zu irgend einem Thema dazu lernen will, lässt sich übrigens auch nicht von ungewohnten Begriffen abschrecken. Wer hingegen nichts dazu lernen will, kann sich natürlich darauf rausreden, dass die anderen sich gefälligst erst einmal so ausdrücken, dass es in den eigenen kleinen Kosmos reinpasst.
    Aber genau so schmort man halt immer weiter im eigenen Saft.

  36. mühsamer Erich

    @ Silentjay

    Es wäre gut, wenn ein weißer heteronormativer Mann wie du sich an die Verhaltensoption im eigenen Nickname gehalten hätte, an Stelle des von dir betriebenen gewaltsamen, mehrheitsgesellschaftliche Dominanz unterstützenden Herumwitzelns über diejenigen, die unter Heterosexismus und Rassismus zu leiden haben.

    Dann erübrigt sich auch jede Diskussion im Sinne eines Austausches von Gedanken, der zumindest theoretisch in der Lage ist neue Sichtweisen oder Standpunkte hervorzubringen.

    Genau so ist es! Exakt. Für die von euch Marginalisierten erübrigt es sich, und zwar in jeglicher Hinsicht, sich von euch belehren zu lassen. Die Erlernung neuer Sichtweise und Standpunkte ist EURE Aufgabe, angefangen mit der Zurkentnisnahme von PoC-Basics.

    Okay? Jetzt begriffen??

  37. @Antje Schrupp

    “Wer hingegen nichts dazu lernen will, kann sich natürlich darauf rausreden, dass die anderen sich gefälligst erst einmal so ausdrücken, dass es in den eigenen kleinen Kosmos reinpasst.”

    Das lustige, nein, traurige an der gesamten Diskussion ist, dass von euch Vorwürfe kommen, die genau so auch auf euch zutreffen.
    Ihr möchtet, dass man gefälligst irgendwelche Begriffe kennt. Und dass man von unbedarften, bzw. unwissenden Menschen in bezug auf das eigene Verhalten, oder die Kommunikation auch noch etwas lernen kann haltet ihr für total abwegig.

  38. Es ist natürlich ein ganz feiner Trick. Zu einem bestimmten Thema entwickle ich eine Theorie und verschiedene Fachbegriffe. Dann sage ich selber, dass diese Theorie die einzig relevante Theorie in diesem Themengebiet ist. In einer Diskussion über dieses Themengebiet setze ich nicht nur voraus, dass mein Gegenüber diese Theorie kennt sondern auch, dass er dieses Theorie ebenfalls als allein relevant anerkennt.
    Tut er das nicht, oder kennt er die der Theorie eigenen Fachbegriffe nicht werte ich ihn ab und verweigere die Diskussion. Das ist praktisch und macht jede Diskussion zum “Heimspiel”.
    Letztenendes macht es die ganze Sache aber zur Inzest-Diskussion wie man es in entsprechenden Blogs immer wieder lesen kann. Bedient sich jemand nicht dem als Leittheorie entsprechenden Vokabular oder vertritt jemand gar eine andere Theorie, so wird die Diskussion gar nicht erst geführt. Man diskutiert lediglich untereinander, was vielleicht auch die von Malte angesprochene Radikalisierung befördert.
    Es dringen keine Gedanken mehr von außen ein, man verweigert sich anderen Ansichten sondern bleibt nur unter sich. Dass in einem solchen Kontext keine wirkliche Meinungsbildung mehr entstehen kann sollte klar sein.

  39. Warren G. Harding

    @heinrich: “Das lustige, nein, traurige an der gesamten Diskussion ist, dass von euch Vorwürfe kommen, die genau so auch auf euch zutreffen.”

    http://en.wikipedia.org/wiki/Victim_blaming

    @mettskillz: “Es ist natürlich ein ganz feiner Trick. Zu einem bestimmten Thema entwickle ich eine Theorie und verschiedene Fachbegriffe.”

    Das hat doch nichts mit Tricks zu tun. Du kannst dir nicht vorstellen, warum in einer Diskussion mit einer seit Jahrhunderte diskriminierten Gruppe diese bestimmte negativ geladene Begriffe von vornherein ausschließt und ein gewisses Selbstbestimmungsrecht über die Eigenbezeichnung fordert?

    Ich mach’s dir mal ganz deutlich: Muss ein Homosexueller in einer Debatte jedes Mal den Vernagelten erklären, warum er von ihnen nicht “Schwuchtel” genannt werden will? Ist es schon ein “Ausschließen”, dass man nicht mit Leuten redet, die “Neger” und “Mohr” in einer PoC-Diskussion verwenden und dann erwarten, dass man ihnen erklärt, warum das scheiße ist, statt sich selbst zu bilden?

  40. @Heinrich @mettskillz – Ich weiß nicht, von wem Ihr da redet, von mir nicht. Ich verlange auch von niemandem irgendetwas. Ich habe nur versucht, zu erklären, womit ich gute Erfahrungen gemacht habe, vielleicht interessiert es ja jemanden. Euch interessiert es halt nicht, daran kann ich nichts ändern.

  41. @mühseeliger Erich

    Sehr schön. Danke. Ich sammle solche “Wie ignoriere ich jeden Versuch der Erklärung und zimmere eine Beleidigung daraus”-Beispiele nämlich.

    Wäre ich ein weißer heteronormativer Mann, der Witze reißt über rassistisch-heterosexistisch maginalisierte Menschen, würde es mir an dem von dir unterstellten Privilegienpenis vorbei gehen, was hier abgeht.

    Oder ist hier irgendwas, was solche Menschen zwingt sich damit auseinander zu setzen?

    Und das man als interessierte Laie bei dem Thema sowieso sofort eins auf die Fresse bekommt, tut ein übriges.

    Nein nein, ich bin absolut dafür, das sich hier niemand zurück nimmt, weiß, priviligiert und männlich wird es schon abkönnen.

    Wir sind ja alle so weit, wenn wir eins in die Fresse bekommen, dann werden wir sofort nachdenklich und überlegen, was wir falsch gemacht haben.

    Ach fuck schon wieder Zeit verschwendet, geh ich mal bügeln.

  42. mühsamer Erich

    Der heteronormative, sich selbst opferisierende Mettskillz leidet unter der, zugegeben nur rein theoretischen, Möglichkeit, dasß er beim Thema Rassismus etwas dazu lernen könnte und kommt zur Abwehr stattdessen mit “Inzest” um die Ecke. Noch was??! Kommt im Anschluss gleich auch “abartig”, “hysterisch”, “unnatürlich”, “pathologisch”, “krankhaft” und “unmenschlich” von dir?

    Die kennen wir schon, diese beliebten Abwertungstricks der Mehrheitskulturnormierer. Hätte es auch nur einen Beweises bedurft, um die Unsinnig keit einer Diskussion mit euch zu zeigen, deiner wäre besonders gelungen gewesen.

  43. Gähn. Nachdem das ganze hier mit der Beschreibung “zweifelhafter Typ” noch ganz entspannt losging, wurden mir mittlerweile in meiner Hautfarbe begründete detaillierte Kenntnisse in der Planung eines Genozids vorgeworfen sowie von dir jetzt, dass ich (was auch immer) etwas als unnatürlich und krankhaft bezeichne. Interessant. Dass du eine Metapher nicht als solche erkennen kannst oder willst ist vermutlich auch die Schuld von meinen (herrschenden) Artgenossen.

    Jedenfalls gehte s ja genau darum nicht: ich halte mich für Unfehlbar im Thema Rassismus. Aber andersrum wird ein Schuh draus. Ich bin nicht derjenige, der hier eine anzuerkennende Meinung predigt.

    Der ständige Verweis auf meine Sexualität sowie Hautfarbe und angeblichen Status in der Gesellschaft ist übrigens ermüdend.

  44. @mühsamer Erich: Also hältst du Schuldzuweisungen und erhobene Zeigefinger für einen probaten Weg die Gesellschaft zu verändern? Wie viele Menschen ausserhalb deiner Infoblase kennst du denn so?

  45. bastard on parade

    @mettskillz

    Im Allgemeinen:
    Was du beschreibst ist im Grunde der (mehr oder weniger) übliche Wissenschaftsbetrieb. Es existiert eine vorherrschende Lehrmeinung gestützt auf ein Konstrukt bestehend aus Thesen, Fachbegriffen, Argumenten und so weiter. Eine Kritik dieser Lehrmeinung setzt dabei eine Beschäftigung mit dieser voraus. Kommt nun jemand und kritisiert diese Lehrmeinung und dabei wird deutlich, dass er/sie grundlegende Elemente nicht verstanden hat/nicht kennt (etwa aus Unwille oder Desinteresse), führt dies unweigerlich dazu, dass die betreffende Person nicht ernst genommen und somit vom Betrieb ausgeschlossen wird. Wer ein Konstrukt kritisieren möchte, sollte also ebenfalls die Bereitschaft mitbringen dieses Konstrukt zuerst einmal zu verstehen. Warum sollte es dann die Aufgabe der VertreterInnen einer vorherrschenden Lehrmeinung sein, einerseits auf den dünnen Grundlagen des/der Gegenüber zu diskutieren und zum anderen ihn/sie auch noch über die Lehrmeinung aufzuklären? So funktioniert das einfach nicht.

    Im Speziellen:
    Problematisch an dieser Stelle ist, dass die Gegenargumente die hier kommen genau das sind, was von Lantzschi, Antje Schrupp, momorulez, dem Gurkenkaiser und so weiter kritisiert wird (die Angesprochenen mögen mir widersprechen, wenn ich sie falsch wiedergebe). Nämlich unreflektierte Privilegienpimmelei von Leuten, die sich dann wundern und vor allem beschweren, dass sie ausgeschlossen werden. Eine (zumindest ansatzweise) erschöpfende Auseinandersetzung mit von den genannten Personen vertretenden Konzepten würde dafür sorgen, dass hier wirkliche Gegenargumente kommen würden und nicht nur auf Halbwissen basierendes und durch Emotionen ob des Angriffs auf die eigenen Privilegien verwässertes rumgemaule.

  46. Es macht wenig Sinn eine Diskussion zu führen wenn man in erster Linie als priviligierter Pimmel wahrgenommen wird :) Aber trotzdem Danke für die Erklärung.

  47. Wer sich im Ernst von einer Lampe Gewalt angetan sieht, hat doch eigentlich ganz andere Probleme als Rassismus.

    Das einzige in dieser ganzen Geschichte zu beklagende Opfer ist die Vernunft.

  48. “Warum sollte es dann die Aufgabe der VertreterInnen einer vorherrschenden Lehrmeinung sein, einerseits auf den dünnen Grundlagen des/der Gegenüber zu diskutieren und zum anderen ihn/sie auch noch über die Lehrmeinung aufzuklären? So funktioniert das einfach nicht.”

    Ich werde Noah Sows persönliche Entscheidung, die Veranstaltung zu verlassen, sicher nicht kritisieren, da es stimmt: Wo für sie Rassismus anfängt und endet, bestimmt ganz alleine sie. (“Wie großzügig vom heteronormativen usw.” – mühsamer erich)

    Aber um deine Frage, warum es ihre Aufgabe ist, aufzuklären, zu beantworten: Sie hat sie sich ausgesucht. Sie schreibt Bücher, um aufzuklären, sie lässt sich zu Veranstaltungen einladen, sie definiert sich als Aufklärerin zum Thema Rassismus. Wenn sie nur mit Leuten reden möchte, die schon alles wissen, also im Wissenschaftsbetrieb bleiben möchte, sollte sie das vielleicht besser kommunizieren.

  49. mühsamer Erich

    Es geht doch um unreflektierte Privilegienpimmelei. Du zielst auf die Abwehr einer Auseinandersetzung mit dem eigenen, mehrheitsgesellschaftlichen Rassismus. Das ist es, was hier in aller Klarheit Privilegienpimmelei genannt wurde.

    Über deine Abwehr von Reflektion und über die eigene Rolle im mehrheitsgesellschaftlichen Diskurs dabei nachzudenken, “macht wenig Sinn” für dich?

    War ja klar.

  50. Nehm es mir nicht übel. Aber ich konnte es nicht lesen. Ab und an ein Absatz macht die Sache leichter. Im übrigen mache ich mich nicht darüber lustig, dass sich jemand verletzt gefühlt hat. Wäre nett wenn du derartige Vorwürfe gleich mit einem kurzen Verweis belegen würdest.

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