Meedia.de hat die Online-Ableger deutscher Tageszeitungen in den Adplanner von Google eingespeist. Auf Platz 1 steht erwartungsgemäß Bild.de mit über sechs Millionen Unique Visitors im Monat. Ab Platz 25 tummeln sich in der Liste die Angebote aus den deutschen Provinzmetropolen, im Grunde ist diese Liste von da an deckungsgleich mit der Ewigen Tabelle der zweiten Liga. Wie schlagen sich nun die deutschen Blogs* im Vergleich? Hier die Speerspitze der Moderne, bewaffnet nur mit Linkschleuder und Laptop, dort die Pixel gewordene Fußgängerzone mit Primelbottich.
Basicthinking hat 160000 Unique Visitors im Monat – wie der Donaukurier.
Bildblog.de hat 92000 Unique Visitors im Monat – wie die Neue Osnabrücker Zeitung.
Netzwertig.com hat 64000 Unique Visitors im Monat – wie die Thüringer Allgemeine.
Netzpolitik.org hat 64000 Unique Visitors im Monat – wie die Offenbach-Post.
Netzwertig und Netzpolitik, Thüringer Allgemeine und Offenbacher Post sind also Vierlinge. Herzlichen Glückwunsch.
Spreeblick.com hat 62000 Unique Visitors im Monat – wie das Darmstädter Echo.
* Ich habe die Daten nur für Blogs mit mehreren Autoren und professionellem Anspruch verglichen.
Fazit? Was schließt du daraus?
Ich denke noch drüber nach. Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass das ein Achtungserfolg ist, aber leider auch ein Achtungserfolg, der auf der erstaunlichen Schwäche der Printtitel basiert. Ich habe mir das gestern mal angeschaut, die haben ja keine drei-Mann-Redaktionen – da sitzen 150 Leute rum und Online macht der Praktikant, wenn er nicht gerade die Faxmaschine bedient.
Was aber bei den Tageszeitungen Krisenmerkmal ist, das kann für die Blogs nicht das Ende der Fahnenstange sein. Mit diesen Klickzahlen (die ja nicht einmal echte Leserzahlen sind) kann man keine Redaktion ernähren.
Warum vergleichst Du x – beliebige Blogs mit x – beliebige Lokalzeitungen?
Solch ein Vergleich haette nur Sinn, wenn man themenverwande “Erzeugnisse” miteinander vergleicht.