Jamaika und das Saarland, das passt zusammen wie Sonnenschutzmittel und Dunkelkammer, wie Daimler und Chrysler, wie Jabba der Hutte und Gillette-Werbung. Die Grünen im Saarland haben sich trotzdem entschieden, mit CDU und FDP zu koalieren und nun heißt das Kind Jamaika-Koalition, manche Wortkünstler sprechen auch von Saarmaika.
Weiter in der Netzeitung.
Mein Gott… dürfte eine lustige Soap werden :-)
Es gibt ja auch die These, dass es ein Irrtum der Grünen war, immer die SPD als natürlichen Bündnispartner zu sehen. Die Grünen seien demnach eine Abspaltung der CDU, bzw. hätten von der CDU am ehesten verhindert werden können. Recht gewagt, und funktioniert wohl auch nur, wenn man die Grünen auf eine Umweltschutzpartei reduziert, welches eigentlich von einer konservativen Partei hätte besetzt werden müssen.
Wo steht eigentlich geschrieben, daß es mit der SPD oder den Linken im Saarland besser funktionieren würde? In Koalitionen müssen sich IMMER ALLE bewegen. In diesem Fall wird es nicht um gewaltige Themen wie den Atomausstieg gehen, sondern um pragmatische Landespolitik. Um Bildung z.B. Da sind sich Grüne und FDP in vielem einig.
Manche Grüne tun so, als seien FDP und CDU schlimmer als die NPD. Dieses Denken könnte man mal langsam zu den Akten legen.
Es sollten alle demokratischen Parteien mit allen können. Wenn die Grünen-Basis was gegen Jamaika hat, soll sie einen Parteitagsbeschluß herbeiführen. Dann bleibt die Partei eben so lange aus allen Landesregierungen raus, bis die SPD sich wieder einigermaßen erholt hat oder bereit ist, in jedem Falle mit den Linken zusammenzugehen.
Ich sehe das so: Die Grünen sind jetzt in einer weiteren Landesregierung und haben zugleich einen Hauch mehr Macht im Bundesrat, sie können im Saarland grüne Themen angehen und etwas bewegen. Jedenfalls mehr als in der Opposititon.
Alles was die Grünen (rein inhaltlich) wollen, muss gegen den Widerstand der CDU durchgesetzt werden. Es gibt absolut keine Schnittmenge.
Das ist wieder so ein typischer Fall, in dem eine Parteiführng die Basis und ihre Ziele meistbietend verkauft. Das die das mitmachen zeigt dass die Grünen inzwischen genauso hierarchische Strukturen haben wie die übrigen Parteien. Oben wird entschieden – und damit basta. Wem’s nicht passt, der kann ja austreten.
@lork: Und wie kommen die da “oben” nach oben? Durch Zauberei. Dann muß die Basis vielleicht mal eine andere Führung wählen.
@Matthias Schumacher
Mich kotzt das auch schon lange an, dass eher der Wählerwille konsequent ignoriert wird (i.e. man lässt dann halt solange wählen bis die Damen und Herren Politiker endlich die Regierung bilden können, die ihnen passt, siehe Hessen) als dass man sich halt in Gottes Namen mal zusammenreisst, mit dem Ergebnis lebt und eine Regierung bildet, auch wenn’s wehtut.
Was ist denn das immer für ein Scheiss Kindergarten, verdammt nochmal?
Schade, dass die Grünen die Chance vertun, das wilde Gemisch der Bekloppten und Bescheuerten der Linkspartei im Westen an die Macht zu bringen. Diese ewige Weigerung, mit den Schmuddelkindern zu spielen führt nur dazu, dass man niemals sehen wird, was unter dem Dreck zum Vorschein kommen könnte. Und da dürfte die Enttäuschung der Linke-Wähler recht groß werden – siehe Berlin, wo eine immerhin regierungsfähige PDS ohne große Visionen vor sich hinwurstelt.