Yvonne Hagenbach hat mich für das Projekt txthype zum Thema Sprache interviewt.
Was bedeutet dir Sprache?
Sprache ist das, was den Menschen zum Menschen macht. Sprache ermöglicht dir, deine Gefühlswelt anderen mitzuteilen.
Wodurch wurde deine eigene Sprache am stärksten geprägt?
Durch meine Eltern.
Wie wichtig ist es dir, dich gut auszudrücken und achtest du bei anderen auf ihre Ausdrucksweise?
Ich bin in der glücklichen Situation, nicht so wahnsinnig viele verschiedene Sprachebenen am Tag zu haben. Da ich in keinem Büro arbeite oder den ganzen Tag Kundenberatung mache, kann ich jetzt gerade reden, wie ich sonst auch rede. Eine Sprachebenenverschiebung findet nicht statt, deswegen muss ich bei mir auch nicht darauf achten wie ich spreche.
Und der Ausdruck deines Gegenübers?
Da bin ich voller Vorurteile und skeptisch, wenn Leute bestimmte Floskeln nutzen. Ich würde mich wahrscheinlich nicht mit jemandem befreunden, mit dem ich nicht auch sprachlich irgendwie verbunden bin.
Welcher Sprachverwender hat dich stark beeindruckt?
Ephraim Kishon und Philip Roth.
Ich glaube, das läuft sehr unbewusst ab. Wenn man neue gute Freunde hat, übernimmt man gerne deren Floskeln, aber sonst kann ich nicht sagen, wer meine Sprache verändert hat.
Deine persönliche Kritik am Deutsch der Gegenwart wäre:
Ich liebe das Deutsch der Gegenwart total. Wenn man Schopenhauer liest, das ist ja fürchterlich. Die deutsche Sprache ist fantastisch. In ihrer Flexibilität, sich in ganz vielen Sätzen mit Worten zu unterhalten, die in keinem Lexikon stehen. Diese ganze Zusammensetzungen und ständige Neologismenbildung, das ist großartig. Dafür wird man von Engländern auch beneidet. Du findest in vielen amerikanischen Serien deutsche Sätze, weil Deutsch einfach mal einen großartigen Klang hat. Continue reading →