Die Autorin Noah Sow wurde zu einer Lesung in Fulda eingeladen. Die Organisatorin, Mitglied in der Grünen Jugend und von Sow als im “antifaesken Look”gekleidet geschildert, versteht die Abkürzung PoC nicht und reagiert auf die Empörung, die Sow äußert, als diese in dem Café, in dem gelesen werden soll, eine (in der Tat geschmacklose) Mohrenfigur sieht, mit den Worten: “Das können wir doch lösen. Ich kannte ja das Café vorher gar nicht.”
(Ein Bild des Mohren ist verlinkt in Sows Blog mit den Worten “Achtung; Bild nicht gewaltfrei”).
Sow weigert sich daraufhin, die Lesung zu absolvieren. Über diesen Skandal berichtet die Feministin und Bloggerin (Mädchenmannschaft) Nadine Lantzsch. In einem offenen Brief an die Veranstalter schreibt sie:
“Ich bin entsetzt darüber, dass Sie die Dreistigkeit besitzen, eine PoC in einen weißen Raum einzuladen, in dem sie es sich neben kolonialrassistischen “Raumverschöner_innen” gemütlich machen und ein (wahrscheinlich) mehrheitlich weißes Publikum darüber aufklären soll, was Rassismus ist. Das bodenlose Fass könnte nicht größer sein, wird leider aber noch übertroffen von den gewaltvollen wie übergriffigen Reaktionen und der Supremacy-Haltung, denen sich Noah Sow bei Betreten des Raumes in Gegenwart einer der weißen Organisator_innen ausgesetzt sah.”
Das schlägt der Fäss_in doch die Böd_in aus! Die Reaktion der jungen Grünen war ein gewaltvoller Übergriff, nein Entschuldigung: eine Übergriff_in!
Wer ist der bessere Mensch in diesem titanischen Kampf der politisch korrekten Geisteselite: Antifa-Frau oder PoC-Schriftstellerin, linker ASTA oder die Feministin?
Im März 2009 war Nadine Lantzsch bei mir zu Besuch und wir haben gemeinsam einen Podcast gemacht.
Im Vorgespräch hatte sie gesagt, sie würde sich gern “über Linke aufregen”. Während des Podcasts sagte sie dann auf die Frage, was sie denn gegen Linke habe: “Ich finde die irgendwie hohl. Ich weiß auch nicht.” (etwa ab Minute 9)
Linkssein definierte Lantzsch im Folgenden als “Steinewerfen für den Weltfrieden”, was sie “irgendwie diffus” fand.
Sie beklagte dann, dass Linke sich in jede Form von Protest hineindrängen und die Ziele dieses Protests damit deligitimieren würden, denn: “Deren Ziele sind so weit weg von der Realität, dass man damit niemals die bürgerliche Mitte erreichen kann, die dann wirklich was ändern kann.”
So weit, so irgendwie. Es war ein irgendwie diffuser Podcast mit einer irgendwie diffus unpolitischen jungen Frau, die halt in erster Linie jung war.
Heute allerdings ist Nadine Lantzsch hochsensibilisiert. Ihr innerer Geigerzähler schlägt nicht nur bei subtilsten Sexismen zuverlässig aus, auch für Rassismus ist sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre durch ihr Studium der Gender- und Diversitiy-Kompetenz Expertin geworden.
Man kann in zwei Jahren zweifelsohne eine Menge lernen, und nichts, was sie heute schreibt, ist allein schon dadurch diskreditiert, dass sie vor zwei Jahren eine reine Tor_in war. Und doch ist der Konvertitenfuror das, was ihre Texte so unerträglich macht. Es gibt in ihrem Denken keine Gelassenheit, keine Freundlichkeit, keinen nach vorne gerichteten Enthusiasmus. Alles ist Häme, jedes Wort ein nach oben gereckter Arm, der dem Mitschüler signalisiert: “Ich weiß was. Und du nicht.”
Da lädt jemand eine Autorin ein, hat das Café, in dem gelesen wird, vorher nicht untersucht, und kennt die Abkürzung des in Deutschland nicht besonders üblichen Begriffs People of Color nicht: und wird dafür hingestellt, als hätte sie das Dritte Reich mit Gaskammern beliefert.
Das ist ein Ichbinbesseralsdu-Wettbewerb, bei dem ich kotzen muss. Ich habe halt einen Privilegienpenis und bin weiß wie Schnee. Aber so weiß wie Lantzsch im Herzen ist, das werde ich wohl nicht mehr werden.
UPDATE:
Cigar Store Indian von Seinfeld muss da natürlich erwähnt werden.
Danke. Vielen Dank. Endlich mal jemand der sich diesem Thema annimmt. Ist mir auch schon des öfteren aufgefallen. Nur kann ich es nicht so schön in Worte fassen.
Die Arroganz und Aggressivität auf dem maedchenblog ist in der Tat wahnsinnig hoch. Und wer wie ich, ab und an mal diskutieren möchte bekommt auch recht schnell mit, wie intolerant die Autor_innen dort sind. Jede abweichende Meinung ist mindestens eine versuchte Vergewaltigung und wer sich nicht ausgiebig mit dem ganzen Genderzeugs auseinander gesetzt hat darf dort eigentlich gar nicht kommentieren. Dementsprechend wird auch permanent zensiert/Kommentare nicht freigeschaltet/auf die Netiquette hingewiesen sowie einem vorgeworfen, dass man nunmal “weiß und männlich” ist. Diese Kombination ist ja per Definition von jeglicher Diskrominierung ausgeschlossen und darf demnach zu dem Thema eigentlich auch nichts sagen!
Wikipedia dazu, wie Arsch auf Eimer: “The untranslated English term has also seen some limited usage among Germans of color, especially when stressing the postcolonial perspective, but so far has not found entrance into general German language and is not necessarily known by the general populace.”
Und überhaupt, wäre es nicht viel souveräner gewesen, den ahnungslosen Studenten ordentlich die Löffel langzuziehen? Sich hinzusetzen, deren Bemühungen zu loben, dann auf die Lampe zu deuten und das Publikum zu fragen, ob es sich gar nicht kreuzdämlich vorkommt – um dann über die Symptomatik der Situation zu palavern?
Aber vielleicht ist es ja genau diese Situation wiederum symptomatisch für die selbstzerstörerische Ader der Linken.
Für die PI-Bande, falls sie noch aufkreuzen sollte: http://ichbinkeinrassistaber.tumblr.com/
Ich geb dir – natürlich! – recht, Malte; aber dein “Salzstreuer_in”-Witz ist dann doch ein bisschen zu niveaulos.
Frantz Fanon dreht sich während dieser Kinderkacke vermutlich im Grabe um.
@Christoph
“Und überhaupt, wäre es nicht viel souveräner gewesen, den ahnungslosen Studenten ordentlich die Löffel langzuziehen? Sich hinzusetzen, deren Bemühungen zu loben, dann auf die Lampe zu deuten und das Publikum zu fragen, ob es sich gar nicht kreuzdämlich vorkommt”
Tja. Amen.
Und zu dem -in-Witz: Ja, ist flach. Wenn aber in dem zitierten Text völlig ironiefrei von kolonialrassistischen “Raumverschöner_innen” die Rede ist, dann kann ich auch von Flachheiten nicht die Finger lassen.
Mädels wie die Seeliger_in machen aus Emanzen noch Emanzinnen. Hypersensibel. Demnächst läuft die neue “Stromberg”-Staffel an… da wird sie sicher bis vors BVerfG gehen. Menschenwürde etc. Ich halt’s mehr mit Hallervorden:
“Die Würde des Menschen ist unfassbar.”
@Mettskillz
Ich lese eigentlich die Mädchenmannschaft ganz gerne, aber es gibt dort schon seit längerem eine Rdikalisierungstendenz. Auf Twitter nannte es gerade jemand eine “für Leitfiguren notwendige Radikalisierung”. Vielleicht muss dieser Heiligkeitswettbewerb sein.
Hi Matthias Schumacher,
kannst du dein bislang unverständliches Argument noch einmal mit anderen Worten sagen? Dann wird es evtl verständlicher … also, ich als Angesprochene verstehe zumindest nicht, was Du sagen möchtest. Warum das ärgerlich ist, muss ich dir nicht erklären, oder?
:)
Also, auf auf – präzisier Dein Argument!
@Malte
Ja, das trifft es ganz gut. Das Spektrum ergänzt sich ja fast wöchentlich um ein neuen -ismus. Aber mich ärgert in diesem Zusammenhang viel weniger die Absurdität mancher Beiträge, als die beschriebene Intoleranz im Kommentarbereich.
Daher: schön mal was kritisches zum Thema zu lesen!
wow, noch so einer, der sich *endlich* mal mit hegemonial abgesicherten und selten hinterfragten wissen streitschriftmäßig ein bisschen applaus einfängt. bravo!
cool auch, wie du dich mit deiner ach-so-”objektiven” analyse als über alles und jede_n erhaben in dieser debatte positionierst. nichts neues im (weißen, männlich dominierten) westlichen diskurs. du bewertest von oben, was rassistisch ist, welche reaktionen angemessen sind, ziehst geschlechtergerechte sprache durch den kakao (weil du es kannst! du bist ja immer mitgemeint!) und disst öffentlich eine feministin, die kritisch ihre eigene position (und die anderer) untersucht. wie heroisch! wie aufmüpfig! da bekommt man(n) auch applaus von so zweifelhaften kollegen wie mettskillz.
ach ja, und: “mohr”. wirklich? ich lege dir als journalisten folgende lektüre ans herz.
http://blog.derbraunemob.info/wp-content/uploads/2010/05/M_Wort_blg.pdf
aber hey, was rede ich hier? die rassistische kackscheiße kannst du dir ja anscheinend leisten.
Das ich in diesem Internetz inzwischen als Person gelte die man mit “zweifelhaft” bezeichnet, dürfte als Indiz gelten, dass ich es geschafft habe :) Hauptsache einen Namen machen.
Zum Thema rigide Zensurpolitik bei der maedchenmanschaft findet man im entsprechenden Blogeintrag:
“Ich möchte hier nicht die Konsequenzen diskutieren, die Frau Sow an Ort und Stelle gezogen hat und werde deshalb weitere Kommentare, die entsprechende Forderungen und Vorwürfe zum Inhalt haben, nicht freischalten”
Es wird also ein Beitrag veröffentlicht, in dem es genau darum geht: um die Konsequenzen von Frau Sow. Aber eine Diskussion wird abgewürgt. Vielleicht sollte die Maedchenmanschaft die journalistische Form wechseln und das mit dem Bloggen sein lassen.
Gut gebrüllt, Löwin!
Sorry, echt, Magda, mach mal halblang. Diese arrogante Art von irgendwelchen Theoretikerinnen im Gespräch mit “dummen Männern” führt zu keinem emanzipatorischen Fortschritt. Denn es führt zu Abbruch des Gesprächs. Wie auch das Gespräch mit Lantzschi – und wenn man nicht verstanden wird, kann man auch nichts bewirken.
Denkt (!) mal drüber nach. Danke.
kann in dem text da oben kein einziges argument finden, nur flache Witze und Auskotzen ohne Gelassenheit, Freundlichkeit, und ohne nach vorne gerichteten Enthusisasmus.
Dann der Radikalisierungsvorwurf, der ist verräterisch: Wenn man radikalisierung per se schlimm findet will man halt doch nicht wirklich reflektieren, wie die welt gebaut ist. Als wäre Radikalität per se falsch. Als müßte am Ende eh alles so bleiben wie es ist. Das ist tatsächlich privilegienpenis-reflexionsverweigerung. Das meine ich ganz unironisch. Sorry, dass ich diese Tatsache jetzt nicht mit Witz oder was auch immer du dir wünschst damit dir geschmeichelt wird, vortrage.
und im übrigen muss ich sagen, unabhängig davon dass in dem text da oben nicht wirklich was substanzielles steht, ist es doch irgendwie komisch, sich an einer einzelnen Person aufzuhängen. Hätte ein einfaches mag ich nicht nicht gereicht. Was ist jetzt der Kritikpunkt? Die Psyche von Nadine? Oder irgend ein politischer Gegner, dann hätte man aber nicht auf der Einzelperson rumhacken müssen.
@Julia Seeliger
Und das ist genau der Punkt, den ich nicht verstehe. Wenn es doch in meinem Interesse ist, an bestehenden Umständen was zu ändern: dann geh ich doch auch auf Kritiker ein und lass eine Lampe kein Hindernis sein, und sei diese noch so unmöglich.
@Mettskills
Die Vorgehensweise der Mädchenmannschaft ist noch hinterf..iger. Zunächst werden die Kommentare freigeschaltet und die Herausgeberinnen treten sogar noch in eine Diskussion ein. Und wenn der oder die Andere sie dann argumentativ am wohlgeformten Gesäß haben, wird alles gelöscht. So gelingt die Meinungsführerinnenschaft.
Im ersten Moment, als ich “Das schlägt der Fäss_in doch die Böd_in aus!” las, dachte ich, es wäre eine Anspielung auf das hier, die Feminispräch der Missfits: http://www.youtube.com/watch?v=T42FwIfuT0Q
( + http://www.youtube.com/watch?v=uBa5qa0j7jo )
@Bernd von K.
Ich erlebe es gerade wieder am eigenen Leib. Der absolut harmlose Beitrag hier wurde nachträglich gesperrt:
“Weiß nicht wieso du direkt so einen passiv-aggressiven Unterton mit reinbringst, aber bitteschön. Nichts ist irgendjemand seine Aufgabe. Und wenn Frau Sow möchte, kann sie den ganzen Tag auf der Couch sitzen, Kartoffelchips essen und den Rassismuss Rasissmus sein lassen. Sie hat sich aber dagegen entschieden und betrachtet es offensichtlich als ihre Aufgabe anderen Leuten etwas zu diesem Thema zu sagen. Und daher versteh ich die Reaktion nicht. Mehr nicht.”
wenn die Veranstalter_innen nur 5 Minuten auf der Webseite der Autorin, die sie einluden verbracht hätten, wären sie durchaus darauf gekommen, dass eine solche Dekoration nicht tragbar ist. Gerade von Leuten die ein antirassistisches Festival veranstalten hätte man das sehr leicht erwarten können. Es istn icht die Aufgabe von PoC, weiße aufzuklären wie Rassismus funktioniert. Das müssen die schon selber. Und wenn man dann noch AntiRa sein möchte, aber dieses Minimum nicht hinkriegt – und dazu muss man keine schwierigen Theoretiker_innen lesen – dann weiß ich auch nicht.
Und wenn dann ein unbeteiligter Journalist daherkommt und diese Leute weißwaschen möchte indem er seine eigene Lernunwilligkeit getarnt als lauwarme Polemik ins Internet zimmert…
Das sind doch weiße Beißreflexe die du da an den Tag legst. Da hat die Nadine schon recht. Ich glaube das Problem das so viele Leute haben ist, dass sie sehr oft Sachen sagt, die einfach stimmen und das passt den Leuten nicht. Dann möchten sie es wenigstens mit “Humor” serviert haben, dass es nicht ganz so schlimm weh tut, wenn man erwischt wird.. Und wenn man dann keine Argumente hat einfach mal Humorlosigkeit beklagen. Sind doch unwürdige Strategien aus dem letzten Jahrhundert. Und das bei so wichtigen Themen!
Der Podcast klingelt mir heute noch im Ohr und ich muss stets an ihn denken, wenn ich einen Text von Lantzsch lese (man wird ja doch gelegentlich dorthin verlinkt). Ich fühle mich nach der Lektüre stets als ein schlechterer Mensch, aber nehme für mich in Anspruch, immerhin noch netter zu sein als sie. Und das ist ja auch schon was.
@Julia Seeliger: Tut mir leid, sowas kommt von sowas…
Kein Argument. Rasch hingeschriebene subjektive Meinung mit Hang ins Ironische.
UND: Habe den Artikel zweimal gelesen und da bist Du mir in den Sinn gekommen. Warum auch immer. Frau Lantzsch war gemeint. Freud war schuld.
Versöhnungsnegerkuss?
Schumacher, isch trolle härter als Sie – und das ist auch gut so.
Küssen tu ich nur Männer mit Hirn. Sie haben mir noch nicht bewiesen, dass Sie ein intelligenter Gesprächspartner sind.
Boykott-Reflexe und übertriebene, bisweilen aufgesetzt wirkende Empörung halte ich nicht für lösungsorientierte Ansätze. Zumindest kann ich nicht sehen, dass dadurch über Rassismus aufgeklärt werden kann. Allenfalls die Existenz wurde damit benannt. Dabei in einer Weise, die wiederum selbst auf Unverständnis stoßen muss und daher Abwehrreaktionen hervorruft. Die Form ist das Problem, nicht der Inhalt.
Nur mal zwischendurch: Der Lesbarkeit und der Diskussion hier würde es gut tun, Kommentarprobleme dort nicht hier zu diskutieren. Nicht jede Kritik ist als Zeuge für die eigenen Kämpfe geeignet.
@Bernd:
Dir ist schon klar, dass gerade dieser Scheiß von wegen “wohlgeformte Gesäße” genau der Grund dafür ist, dass es sowas wie Feminismus überhaupt gibt, oder?
Ich wäre so gerne Post-Gender und dann kommen Leute wie du.
@julia:
Das ist erstaunlich ausgeglichen und konstruktiv – vor allem in Anbetracht des Wiki-Artikels über dich. Ich bin gerade sehr positiv überrascht.
christoph: auch für dich – bitte nenne ein Argument. Wenn ich schon mit vorurteilsbehafteten Anonymis diskutiere, dann bitte sachlich. Und nicht mit irgendwelchen wolkigen persönlichen Vorwürfen.
Bist du zu mehr nicht in der Lage oder traust du dich nicht, hm?
@Matthias Schumacher: Was hat denn “die Seeliger_in” mit all dem zu tun?
Und: wird jetzt schon das angehängte ‘-In oder _in’ als Zeichen besonderer Radikalität gewertet? Das passt irgendwie (!) schlecht zum Text und klingt ein bisschen nach arg undifferenziertem Feministinnen-Bashing. Aber vielleicht habe ich ja was falsch verstanden.
Das jetzt dann einsetzende Wir-gegen-die war vorprogrammiert. Wobei ‘die’ für Feministinnen steht, bei ‘Wir’ bin ich mir gerade nicht sicher. Wozu das gut sein soll, Malte, verstehe ich nicht.
@Malte, merkst Du denn garnicht, dass das Polemisieren und Verächtlichmachen sowohl von Lantzschis Empörung, als auch Noahs Gesprächsabbruch genau die Machtstrukturen repliziert, um die es geht?
Wer bist Du, dass Du die Empfindungen dieser Frauen bewerten und relativieren darfst? Du bist als weiße Hete derjenige, der einfach mal zuhören sollte. Um Dich und Deine Empfindungen geht es nämlich nur als Interpreter und Wiederholer dominanter Strukturen, nachempfinden kannst Du schlicht nicht.
Fehlte nur noch das Wort “hysterisch”
Das finde ich lustig. Auch in diesem Zusammenhang. http://www.youtube.com/watch?v=6pwmffpugRo
@Erik
Und wer bist du, dass du Malte maßregeln darfst bezüglich seinen Bewertungen? Ich denke in unserer weitestgehend freien Gesellschaft kann und darf jeder jeden soviel bewerten wie er mag. Ob ich weiße Hete oder der schwarze Homo. Soll doch jeder bewerten was er mag. Muss ja keiner zuhören!
“
”
Disagree! Raus aus dem Frauenraum!
lieber malte,
wo finde ich in deinem denken gelassenheit, freundlichkeit und nach vorn gerichteten enthusiasmus? was ist in deinem text keine häme?
Das wirklich Bedenkliche ist, dass diese Aktivisten, sei es Rassismus oder Geschlechterbenachteiligung, die Grenzen zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit, zwischen Tun und Unterlassen verwischt und dann den “Negerkuss”-Sager, der der Kollegin aus dem Grund die Tür aufhält, “weil man als Mann nunmal Frauen die Tür aufhält”, gefühlt genauso behandeln, wie den frauenschlagenden Asylantenheimanzünder.
Diese Aktivistenform ist dauerangefressen und ungeduldig, keift statt zu helfen, verdammt statt zu verbessern – sie ist so intolerant wie das Feindbild, das sie projeziert und dessen Windmühlenflügel sie dann bekämpft. Sie ist dadurch bei ihren Bemühungen außerhalb der jeweiligen Blase völlig ineffizient und somit eigentlich eine ziemlich traurige Angelegenheit.
Hier wird ganz schön viel “gefühlt” auf seiten der Kritiker_innen…
@mettskillz – mach nur, nur sag dann nicht, Du seist Antirassist.
_innen-Witze und persönliche Angriffe, Disqualifikation eines ganzen Studiengangs und Godwin?
… OK, nee, keine Lust. So nicht.
Schön, dass Du PoC noch irgendwo aufgelöst hast. Ja, bei einigen Bloggenden bekommt man das Gefühl, dass sie in einer eigenen Welt leben. Ist ja auch nicht schlimm. Aber speziell bei feministisch geprägten Blogs regt man sich doch wohl gerne über die allgemeinen Zustände auf, möchte sich an eine Allgemeinheit richten, redet zugleich mit Fachvokabular an ihr vorbei und beleidigt seine Lesenden auch noch permanent.
Die Diskussionen in den Kommentaren sind dann noch schlimmer. Sie sind eigentlich überwiegend völlig zwecklos. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht ausführen, denn schon allein wenn ein Schwanzträger diese Diskussionen sinnlos findet ist er ja ein Männerschwein.
Ob nun Rassismus oder Feminismus: Für ein gutes Miteinander müssen immer alle mitmachen wollen, mitmachen dürfen und mitmachen können. Aber vielleicht ist ein schlechtes Gegeneinander eben doch leichter zu erreichen?
@Erik
Okay. Natürlich nicht. Dann werde ich mich um das “Anti-Rassisten”-Etikett nochmal bei eurer Behörde bewerben.
@julia:
“frauenraum”: können wir uns nicht alle irgendwie in einen raum setzen und lieb haben?
das oben war ein durch und durch ernst gemeintes lob – deswegen überrascht mich deine reaktion. wenn ich ironisch werde, dann nur mit gehobener ironie-hand.
ich möchte dir also hiermit versichern, dass ich dir keineswegs absichtlich auf die füße getreten bin – und möchte mich dafür entschuldigen.
der anonyme mit den vorurteilen ist doch ein … vorurteil.
“Ihre überraschende Wahl nach einer Rede mit provokativen Positionen erregte ein breites Presseecho und wurde als Wunsch der Partei zur Rückkehr nach alternativen Sponti-Elementen aufgefasst” ” Amt der frauen- und geschlechterpolitischen Sprecherin” erweckten in mir schlicht ein anderes bild. ein bild, dass nicht auf vorurteilen beruht, sondern auf anstrengende diskutierenden wie erik oder magda oder so ziemlich jede linke jugendgruppe, die ich kennenlernen durfte.
(ge-facebookt, wider der anonymität. wieso kann man bei dir nicht subscriben?)
Mann, Gurkenkaiser – raffst du es nicht oder willst du es nicht raffen? Es gibt in der Debatte ein Problem, und zwar ein Problem mit der Ansprache von Männern. Meiner Meinung nach in der Herangehensweise aus den 70er/80er-Jahren wurzelnd. Ist ja schön, wenn du so super politisch korrekt poststrukturalistisch drauf bist. Das bringt aber leider im herrschenden Patriarchat nicht so superviel, weil die Macker, die was zu entscheiden haben, eher so Strauss-Kahn heissen.
Sorry, aber dich kann man nur noch anranten mit deiner theoretischen Arroganz. Und das mache ich sehr gerne. Und Gefühle sind übrigens wichtig. Zum Beispiel ein Grund, warum es zwischen Männern und Frauen (ob Cis oder Trans oder sonstwie) so viele unausgesprochene Dinge gibt. Und warum man sich “nicht versteht”.
Was zur Folge hat, dass Männer sich nicht sehr häufig für frauenpolitische Anliegen einsetzen. Und das hat zur Folge, das wir, nicht nur in Deutschland, mit der Gleichberechtigung nicht so weiterkommen, wie es möglich wäre. Es gibt eine Menge netter Männer, die eine Meinung zum Feminismus haben, die da auch was verbessern wollen – die aber nicht erst in den Frauenraum wollen. Weil sie da erstmal einen in die Fresse kriegen. Von Lantzschi. Von anderen Theoretikerinnen, die sie als “dumm” bezeichnen und ihre Sichtweise abwerten. Und von dir.
Ja, eigentlich ging es um Rassismus. Aber wir sehen ja an dem Mädchenmannschaft ein strukturelles Problem in der Kommunikation, weswegen wir hier auch über Feminismus sprechen können.
Es lebe der Trollfeminismus!
Bei Facebook hat gerade eine Freundin kommentiert: “als kreuzbergerin mit migrationshintergrund mit vielen bunten freunden jeglicher couleur und sexualität muss ich gestehen, dass ich diesen artikel voller freude gelesen hab. ich kann den heutigen laberfeminismus nicht mehr ertragen.. und halte mich für eine wirklich enorm feministische frau. ich denke, jegliche substanz und entspanntheit dem leben gegenüber ist genau das, was auch mir fehlt. wenn ich mal mit stereotypen arbeiten darf: es ist so deutsch………” Aber ihr fehlt da vermutlich nur irgendetwas.
Sich über die Texte aus 2009 zu belustigen (mehr geben die ja nicht her) ist die eine Sache, eine andere, was Nadine jetzt für einen Wust zusammenschreibt. Leider findet sich der Autor aber auch nur im Befindlichkeitendiskurs wieder wenn er Nadine “Unfreundlichkeit” vorwirft oder eben Oberlehrerdasein. Bei Nadine sind es die Sprachalbernheit (_innen und ähnlicher Blödsinn) bei’m Autor die Empörung über die dargebotene Form.
Das Schlimme an solchen ausgeprägt sadistischen, nach Stammtisch miefenden Tiraden wie diesem Fremdschämtext da ganz oben ist ja die ekelhafte Gewissheit dessen, der weiß, dass er Teil derer ist, die in dieser Kultur eh alles dominieren und dann die verhöhnt, die man eh schon den ganzen Tag abwatscht. Gepaart mit einer Ignoranz, die sich auf die eigene Bildungsverweigerung dann auch noch wer weiß was einbildet. Und dieses ewige “Komm, nun sei doch mal nicht so humorlos!” auch noch denen zuzurufen, die seit Jahrhunderten als Witzobjekte verniedlicht gröhlenden, weißen, heterosexuellen Herrenwitzen ausgesetzt sind, das ist so deutsch, so Mario Barth, so RTL-Nachmittagsprogramm, nee, sorry, eine so dreiszt Machtdemonstration habe ich sonst selten gelesen. Geht Dir dabei wenigstens einer ab? Das ist irgendwie das Text-Äquvalent zum ungfragten Angrabbeln. Zumindest sollte man von nun an den dauerhaften Malte Welding-Witz in den Social Media etablieren, mal gucken, wie lange Du mit lachst.
Also ich klicke mich gerade dank dieses Eintrags mal wieder durch Seinfeld-Videos auf YouTube. Danke dafür, Malte!
Ich glaube, du hast den Konflikt, um den es geht, nicht verstanden. Die Angepisstheit, mit der du hier herumnölst, kenne ich auch aus bestimmten Kommentaren aus meinem Blog, die meistens mit “Frau Schrupp, erklären Sie mir doch bitte mal” (oder auch “gefälligst mal) xyz. Und dann sind die Jungs ganz beleidigt und werden aggressiv, wenn ich das einfach nicht mache, sondern ihre Kommentare einfach weglösche. Und sie können nichts dagegen machen!
Genau diesen Mechanismus, dass nämlich niemand irgend eine Verpflichtung hat, irgend jemandem etwas zu erklären, wenn sie nicht will, hat Nadine in ihrem Blogpost versucht, zu erklären. Das heißt: Das Thema ist NICHT, wer hat die Situation am besten verstanden (wie du es ihr unterstellst), sondern das Thema ist: Wer muss mit wem in einen Austausch treten.
Noah Sow hat entschieden, dass sie mit Leuten, die sich gerne antirassistisch geben, aber sich eigentlich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt haben, keinen Austausch führen will. Nadine hat netterweise ein paar Links geliefert, für diejenigen, die sich da eventuell trotzdem informieren wollen. In einem nicht sehr versöhnlichen Ton, zugegeben, aber das ist ja im Internet nun auch nicht so etwas Besonderes.
Dein gekränktes Um-dich-treten zeigt, dass genau damit ein wunder Punkt getroffen wurde: Ja, die bisher Definitionsmächtigen müssen damit leben, dass sie den ehemals Ohnmächtigen inzwischen egal genug sind, um sie links liegen zu lassen. Einfach so, ohne dafür den Segen von irgendjemandem eingeholt zu haben. Besser, ihr gewöhnt euch dran.
@momorulez
Ich weiß nicht wie es den anderen weißen Heten hier geht. Aber ich watsche für gewöhnlich niemanden ab. Aber danke für die Unterstellung. Rassist, du.
Fuck yeah, mansplaining!
Solche Diskussionen werfen bei mir inzwischen mehrfach Fragen auf. Ich kenne diese Art von Provokationen von Herrn Welding seit Anbeginn seiner Bloggerkarriere, wo er sich bestimmt auch nicht immer mit Ruhm bekleckert hat.
Was bringt es, einen Beitrag derart zu personalisieren und Häme auszuschütten, weil anscheinend nicht der gewünschte Effekt eintritt, würde man im normalen Ton miteinander reden, weil Radikalisierungen, Provokationen und persönliche Häme zu diesem ganzen Blogmist seit Jahren dazugehören. So ist die Blogosphäre groß geworden und so versucht sie immer wieder erneut sich zu erfinden. Diese Diskussionskultur, unsere Diskussionskultur wird inzwischen in jedem x-beliebigen Medium genauso gepflegt und wir sind nicht dazu in der Lage, etwas neues auf die Beine zu stellen. Zuhören wird verlangt, lesen wird verlangt, Zeit wird verlangt. Egos und Karierren wollen gestreichelt werden. Wir müssen schon noch mal einen Schritt zurücktreten und schuen, was wir wollen – wollen wir einen gesellschaften Impetus, Turn oder sonstewie Einfluss oder nur unsere Egos zur Schau stellen und im besten Fall darauf basierend, Geld damit verdienen.
(habe meine yahoo – adresse angegeben – dass ich diese immer noch habe… )
Das Foto von der Lampe (bzw. eigentlich ja die Lampe selbst) ist tatsächlich genausowenig gewaltfrei, wie es Gemälde wie etwa ‘Raub der Sabinerinnen’ sind. Das Problem an ihnen ist, dass die Blickweise des Betrachters durch die Darstellung vorgegeben wird. Und dadurch wird der Blick automatisch objektivierend. Das ist erstens beleidigend für den Betrachter, dem ja unterstellt wird, er würde die dargestellten Personen gerne so betrachten. Und zweitens verletzend für diejenigen Menschen, die -weil sie vielleicht selbst PoC (das Wort habe ich übrigens auch gerade erst gelernt) oder schlichtweg weiblich sind- sich tendenziell mit den objektivierend Dargestellten identifizieren.
PS: Dieser Kommentar wird Teil eines Blogbeitrags werden.
“Warum vertritt jeder Mann in einer Partei entweder nur sich selbst oder die ganze Partei, eine Frau aber immer “die Frauen der Partei”?”
https://twitter.com/#!/Afelia/statuses/129496656486998016
Ersetze ‘Frau (einer Partei)’ durch ‘Feministische Blogs’.
Oder: wenn man vor Beißreflex nicht mehr gucken kann.
…und als wäre das alles nicht schon schwierig genug und als gäbe es nicht genug Mißverständnisse und Häme und Überlegenheitsscheiß und Definitionsmacht und Geschrei. Nein, das Ganze wird dann auch noch in wirr verkreuzten “Diskussionen” in Kommentarspalten abgehalten, in 140 Zeichen auf Twitter, halbironisch und sonstwie gegen Kommunikationsmaximen verstoßend. Da helfen auch keine Emoticons und Ironie-tags, das kann man auch nicht eben so nebenbei abfrühstücken. Als Linguist müsste man eigentlich lachen, auf wie vielen Ebenen hier (und bei “solchen Themen” immer/oft) Kommunikation völlig an die Wand fährt, wenn es nicht so traurig wäre.
Ist das grundlegende Missverständnis nicht, dass angenommen wird es läge irgendjemand in dieser Debatte daran den Status Quo zu verändern?