Vorbei! Marsch!

Interessant. Ich war gestern direkt nach dem Spiel mit etwas anderem beschäftigt und konnte erst um fünf Uhr wieder ins Internet. Unterdessen hatte der Spiegel nicht etwa geschrieben, dass es einen Nazi-Skandal beim ZDF gegeben habe, sondern der Spiegel hatte einen Abschlussbericht verfasst über einen Nazi-Skandal, der zunächst eine Twitterempörungswelle, einen 11-Freunde-Artikel, ein Gegengutachten der ZDF-Redaktion, eine Facebookgruppenschwemme, die zu Selbstverbrennungen vor dem ZDF-Hauptquartier in Mainz aufforderte und schließlich eine Zerknrischungserklärung des Führungsoffiziers der Beschuldigten nach sich zog.
Katrin Müller-Hohenstein hatte gemutmaßt, dass Miroslav Klose nach seinem Tor einen “inneren Reichsparteitag” erlebt haben müsse. Wer Miroslav Klose kennt, der weiß, dass er nach dem Ermüdungsbad sein Quietscheentchen noch föhnt, ehe er sich selber verhüllt, er weint manchmal dabei. Dieser Mann erlebt keine “inneren Reichsparteitage”, dieser Mann zählt die Stunden, in denen er keinen riesigen Stein den Berg hoch tragen muss und man ihn mal in Ruhe lässt.
Aber es ging nicht um die Ungenauigkeit der Müller-Hohensteinsschen Formulierung. Nein, für einen Moment hatte sich gezeigt, dass das ZDF ein Haufen von junggebliebenen Altnazis und frühvergreisten Neofaschisten ist, die nur auf den richtigen Moment warten, ein viertes Reich auszurufen.
Irgendjemand hat einmal gesagt, der deutsche Antifaschismus werde umso entschlossener, je weiter das dritte Reich weg sei und ich wäre froh, wenn der gestern Nacht um fünf auch gesurft hätte, es wäre ihm ein innerer Fackelmarsch gewesen.
Auch mitten in der Nacht gibt es im deutschen Internet noch Menschen, die keine Lust auf Mob haben, verlässlich gehören dazu Stefan Niggemeier und Nilz Bokelberg.
Das ist sehr beruhigend und ich bin immer sehr froh um dieses Stück virtueller Nestwärme.
Übrigens ist mir Müller-Hohensteins Satz auch aufgefallen. Ich dachte “Ha, die redet ja wie meine (halb-pakistanische) Schwester.” (Ich denke in der Regel, wenn ich an meine Schwestern denke, nicht “halb-pakistanisch” hinzu, ich ergänze das nur als Alibi. Wenn es hinterher heißt, meine Schwestern seien braun, dann kann ich nur sagen: Allerdings sind sie das, ihr müsstet sie im Sommer sehen.)
In weiten Teilen meines Bekanntenkreises ist es üblich, jemanden, der mit irrationalem Eifer eine Sache verfolgt, als Lampen-, Hygiene-, Socken- oder Fernseh-Nazi zu bezeichnen. Meine Bekannten verharmlosen damit nicht etwa den Holocaust, ganz im Gegenteil. Genauso ist die Formulierung vom inneren Reichsparteitag eine Form der spöttischen Distanzierung vom Nazi-Jargon, die unter den real existierenden Schweinen einen Besuch der Gestapo nach sich gezogen hätte. Wer glaubt, Nazi-Humor habe sich durch seine Subtilität ausgezeichnet, der möge sich spaßeshalber einmal dieses Video anschauen.

Link: Schlechter Humor

Kommen wir zu etwas wichtigem. Es kam gestern Abend zu vereinzelten Hupkonzerten nach dem Spiel gegen Australien. Ungarn ist 1982 nach einem 10:1-Sieg gegen El Salvador noch ausgeschieden. Also: Tag, Abend und so. Das war wirklich ein Korso Praecox.

Und das Spiel? Das Spiel war schön. Kein Mensch kann wissen – das wird auf ewig eines der ungelösten Fußball-Rätsel bleiben -, ob die eine Mannschaft nur so berückend spielt, weil die andere sie lässt oder ob sie einfach zu stark ist. Fest steht, dass Australien nur hätte bestehen können, wenn sie das Spiel lange 0:0 gehalten hätten. Serbien und Ghana haben auch ansehnlich gespielt und das nächste Spiel ist immer das nächste. Vor den Reichsparteitag haben die Götter Blut, Schweiß und Dehnen gesetzt und im Falle von Miroslav Klose ein paar Tränen. Aber ich glaube, er hat gestern, so gegen fünf, auch einmal gelächelt. Ganz kurz, mehr so innerlich.

21 Kommentare

  1. form sagt:

    Ja.

    Man hat mal wieder den Arsch offen. Und es stimmt ja, da tobte ein Mob. Erstaunlich, wie wenig das im Mob auffällt. Ich sag ab jetzt, ähm: “Es war mir eine innere Bombardierung Afghanistans”, denn das ist für den Frieden, für Frauenrechte und für rückhaltlose Aufklärung. Also positiv. Darf man über Hitler lachen? Ist das noch Fußball?

  2. Tweets that mention Vorbei! Marsch! « Malte Welding -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by Malte Welding, Tapio Liller, Mary, Sebastian Keil, Gute, WilhelmMine and others. Gute, WilhelmMine said: RT @maltewelding: http://www.malte-welding.com/2010/06/14/vorbei-marsch/ reichsparteitag, innerer, ich konnte nicht anders [...]

  3. ben_ sagt:

    Ich freu mich auf jeden Fall, dass der Ausdruck jetzt endlich zur allgemeinen Verwendung freigegeben ist.
    Öffentlichrechtlich-approved for public Sprachgebrauch.

    Das ist mir ein inneres Bluempflücken.

  4. SheephunteR sagt:

    Bei uns im Freundeskreis hat sich seit kurzem auch der Nazi eingebürgert, allerdings in anderer Verwendung: Ist man gegen etwas so ist man ein Nazi, also ist man zum Beispiel gegen Ampeln ist man ein Ampel-Nazi, gegen zu Fußgehen ein Laufnazi und ist man gegen Nazis ist man natürlich ein Nazinazi.

    Die Umkehrung des Ganzen ist der Kommunist.

    Auf jeden Fall ist ein gezielt angebrachter Hitlervergleich doch immer wieder eine innere Ölkatastrophe. Gute Nacht und Frohe Ostern.

  5. 1ng0 sagt:

    katrin faselt, olli macht druck

    unmenschliche druckszenarien
    die sich unsrer mannschaft bieten:
    olli kahn singt pathos-arien
    macht sich wichtig, liest levithen

    und frau müller steht daneben
    ober- klebt am unterkiefer
    kann sich selbst die antwort geben
    fragenanspruch sinkt noch tiefer

    funktioniert die trainernase?
    wie geht man nur damit um?
    widerspruch zur sesamstraße:
    katrin fragt, und bleibt doch dumm

  6. Carsten sagt:

    “Genauso ist die Formulierung vom inneren Reichsparteitag eine Form der spöttischen Distanzierung vom Nazi-Jargon”

    So einen Gedanken habe ich noch nie gedacht.

  7. form sagt:

    Dann fang an. Ist doch wohl offenkundig, dass man für solch eine Verarschung im dritten Reich Probleme bekommen hätte. Ich versteh echt nicht ganz, was man daran nicht checken kann. Das ist keine Verharmlosung, sondern eine subtile Verspottung. Es war mir ein Volksfest.

  8. keano sagt:

    Herzlichen Dank!

  9. Maltefan sagt:

    @form: Sehr schön! Das merke ich mir :)

    Ansonsten sollten sich der wütende Lynchmob bei KMH entschuldigen und sich dann in die Ecke stellen und schämen. Wird er bloß leider nicht.

    Erinnert sich noch jemand an Jenninger? Das war ja so ähnlich.

  10. Malte sagt:

    @Carsten
    auch hier nachzulesen
    http://gerdbrunzema.blogspot.com/2010/06/reichsparteitag.html

  11. Fabian sagt:

    Ihr raffts mal wieder nicht *kopfschüttel*
    Vorweg bitte zwei Dinge Trennen: Springergebashe/Shitstorm und KMH Formulierung.
    Niggemeier hat ja die Shitstormgegenrede begonnen und zu allererst die gerechtfertigte Kritik an der „Welt“ runtergenudelt. Macht er halt so, wie immer und ich bedanke mich auch persönlich für die Recherche der „Welt“ Zitate.
    Damit ist dann bitte aber auch erstmal gut. KEINER will hier doch ernsthaft den Springer Publikationen was anderes als den üblichen üblen Kampagnenjournalismus unterstellen. Einfach ignorieren den Dreck – NEXT!

    Wie man aber bereits den ersten 4 Sätzen von S. Niggemeiers Blogpost entnimmt, kann man sehr wohl dennoch darüber Diskutieren „ob das eine besonders passende oder geschmackvolle Redewendung ist“.
    Dies möchte ich jetzt tun. Irgendwo im Shitstorm wurde von der Pro-KMH Seite der Popanz aufgebaut, es gäbe da wohl arme Irre, die fürchten, hier würde latenter Faschismus kultiviert und zu neuer Blüte reifen.
    Das ist natürlich Unfug, und logisch ist die Frau kein ertappter Nazi. Das glaubt/unterstellt ihr auch keiner. Einzig ihre Formulierung ist unpassend und am Rande der Geschmacklosigkeit. Warum empfinde ich so:

    Hier wurde gleich wieder der Standardspruch losgetreten, ob man über Hitler lachen darf. Ich frage, ob man ihn denn jetzt schon wegen eines Klosetors zitieren (im übertragenen Sinne) muss! Wie du selbst nachträgst, ist der Spruch doch eigentlich eine Formulierung des Entsetzens über unerträgliche Überhöhung kleingeistiger Megalomanien. KMH wollte aber ganz eindeutig fragen, ob das für Klose nicht der Moment größter Genugtuung im Angesicht seiner Kritiker, vor größtmöglicher Kulisse war. Der von dir verlinkte Blogpost „Reichsparteitag“ erklärt dem unwissenden sinngemäß, das man mit der Formulierung die Nazis verspottete und dafür um sein Leben fürchten musste.

    UND DAMIT VERKLAUSULIERT KMH DIE SPORTREPORTER-STANDARD-DEPPENFRAGE AN OLIVER KAHN, WAS IN KLOSE IN SO EINEM MOMENT VORGEHT. ICH FASSE ES NICHT!!!

    Das empfinde ich als geschmacklos und sollte allgemein zumindest als unpassend wahrgenommen werden. Wenn hier einige denken, Leute wie ich hätten ‘nen Stock im Arsch und in Deutschland wäre man geschichtlich doch längst weiter, dann zeigt die gute Frau doch gerade, wie wenig souverän hier einige immer noch/bereits mit der deutschen Geschichte umgehen können. Oder weit fataler, dass sie eigentlich auch nur noch mit Halbwisssen aus Seinfeld ala „Soup Nazi“ durchs leben gehen. KMH hat hier nirgends eine „spöttische Distanzierung“ bewirken wollen und die Kommentare deines Post zeigen ja auch schon die (ich denke verbreitete) Unkenntnis über den Hintergrund der Formulierung. Wie naiv muss man sein, zu glauben, das gros der Leute verstünde ihn und/oder würden die Formulierung dementsprechend benutzen?!
    Natürlich ist es komisch wenn in Billy Wilders „Eins, Zwei, Drei!“ die Ehefrau auf Mr. MacNamaras Befehlston mit „Jawohl mein Führer“ antwortet und auch ich muss grinsen, wenn mich mein Kollege mal wieder als „Grammar Nazi“ beschimpft. Aber der geschichtliche Hintergrund bleibt weiterhin ungeeignet, so weit zu gehen, berufsöffentlich (das sind Journalisten, damnit!) so leichtfertig begriffliche Parallelen zu ziehen. Und das hat nichts mit Nazireflex zu tun. Ich finde es z.B. genauso unpassend, wie inflationär der Begriff „Gulag“ bereits verwendet wird – für jeden Scheiß!
    Machen wir uns doch nichts vor. Solche Formulierungen werden auf dem Basar der Wissenden und Halbwissenden gehandelt, wo Marktschreier, Freidenker und Gaukler um den nächsten pfiffigen Begriff, die noch geistreichere Metapher feilschen. Aus dem Grunde benutze ich das Wort Megalomanie (Größenwahn), der Spiegel „Präkariat“ und Jerry „Soup Nazi“. Das bin ich breit, als halbwegs organisch gewachsenen Prozess zu Akzeptieren. Aber wenn im ZDF die WM als Event mit höchtmöglichem Emotionsfaktor verkauft werden soll, und sich dann eine Moderatorin nicht entblödet, diese Formulierung zu benutzen, um besonders emotional die Volkseele *hüstel* zu erreichen, krieg ich das kalte Kotzen.

    Diese Meinung muss man natürlich nicht teilen. Aber ich verstehe nicht warum sie so schwer zu teilen ist. Und ich verstehe nicht, warum sich alle so schnell darauf einschießen, hier würden nur Moralapostel zusammenzucken, wie sie das immer tun, wenn sie glauben, das Wort Hitler gehört zu haben, und sich das „Hitler sagt man nicht“ Spiel so leicht spielen läßt, wenn man dumm ist oder wie Springer niedere Interessen verfolgt.

    Wie Niggemeier, habe ich prinzipiell Mitleid mit jedem, den Springers Kampagnen jagen. Aber ihr Auftritt an sich war unpassend, dumm, und streitbar geschmacklos.

  12. Carsten sagt:

    Ich hatte es so verstanden, dass auch die ZDF-Moderatorin in ihrer Redewese diese ironische Redeweise, die sich von den Nazis absetzen möchte, verwendet haben sollte. Diese Interpretation ist mir persönlich nicht in den Sinn gekommen.
    Dass es eine solche ironische Redeweise gibt, wollte ich nicht anzweifeln. Das mag also mein Lesefehler sein.

  13. Bernd sagt:

    Meine Vorschläge für neue neue Wir- und Kampfrethorik im Zweiten für die Kommentierung der nächsten Vorrundenspiele: “Serbien muss sterbien!”, “Deutschland kämpft heute um seinen Platz an der Sonne”.

    Und in der Hauptrunde singt Katrin dann mit dem Titan zur Einstimmung das beliebte Duett: “Wir ziehen gegen Engelland!”

  14. Matthias Schumacher sagt:

    Darf man in diesem Land nicht mal mehr irgendwas daherlabern? Nein, vor ‘45 nicht und nach ‘45 nicht. Irgendwas geht immer (nicht). Das war von Müller-Hohenstein auch nicht ironisch gemeint, dass war einfach nur spontan. So spontan wie wir Negerkuss sagen, wenn wir Schaumküsse meinen, ohne einen Schwarzen beleidigen zu wollen.

    Und sie hat ja nicht “FDP-Bundesparteitag” gesagt. Nein, Malte, das ist wirklich nicht dasselbe!:)

    Selbst der Zentralrat sieht es locker. Zumindest äußerte sich Dieter Graumann so in der Leipziger Volkszeitung (nein, nix von wegen völkisch!) Ist ein SPD-Blatt, also auch nicht wirklich frei von Propaganda, aber welche mit der man leben kann (muss). Darf man alles sagen! http://www.digitalfernsehen.de/news/news_921324.html

  15. form sagt:

    @ Fabian:
    Mir scheint, als gübe es doch schon so ein paar Leute, die sich bestätigt sehen in ihrem Wissen, dass der Nazi in den Deutschen höchstens schlummert:
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/innere_lti/

    Ich würde dir ja auch großteils Recht geben, wenn es mir nicht zu kompliziert wäre. Natürlich ist es nicht die beste Formulierung, wenn man alles zusammenrechnet: Den Kontext, die Situation etc. Aber sie hat nicht unbedingt Hitler zitiert, das ist doch wirklich etwas zu weit gehend. Auch nicht im übertragenen Sinne.

    Und es ist auch nicht unbedingt nur ein Spruch des Entsetzens im Sinne von “Oh mein GOHOHOOOOTT!”, sondern stammt eher aus Richtung “Ach, was seid ihr heute wieder für Spasten, ich kotz dir gleich ins Dekolleté”. Dass sich die Sprache dann verselbständigt, ist ja normal. Bloß weil herrlich und dämlich von Herr und Dame kommt, ist ja nicht jedeR, die/der so etwas sagt, frauenfeindlich. Es ist aber gut, das zu wissen. Vor allem, wenn man gern diskutiert.
    Am Ende kann man aber auch mal ein bisschen drauf scheißen. Ein, zwei Schafsböppele (das Wort funktioniert auf Deutsch nicht so gut wie auf Schwäbisch). Denn sie hat sich bestimmt nicht ironisch von den Nazis distanzieren wollen. Sie hat es einfach so benutzt. Ist doch auch ok. Etwas mehr Aufregung im Feuilleton bei wichtigen Themen wäre auch mal fein.

  16. bongokarl sagt:

    @Fabian: Danke, ich sehe das ähnlich, hätte jetzt aber keine Lust gehabt das hier entsprechend zu diskutieren.

    Dass, wie Niggemeier recherchiert hat, die Welt den Begriff selbst in unpassendem Kontext benutzt hat, ist peinlich für die Welt. Macht den Gebrauch von KMH aber nicht weniger dämlich.

  17. Thomas Benle sagt:

    @form: Bloß dass herrlich und dämlich nicht von Herr und Dame kommen… Wäre wirklich nicht schlecht, sowas zu wissen. Oder zumindest zu googeln.

  18. Malte sagt:

    @Thomas Benle
    Und doch heißt es in der Wikipedia unter dem Lemma
    “feministische Linguistik”:
    “Darüber hinaus stehen auch Worte des allgemeinen Sprachgebrauchs in der Kritik, die als von geschlechtlichen Begriffen abgeleitet gedeutet werden”. (Es folgt das Beispiel “dämlich”)
    Schon die Deutung von “dämlich” als von Dame abgeleitet reicht also, den Begriff abzulehnen.
    Womit man sieht: Wer sich im Recht wähnt, der soll das bitte möglichst heftig tun, dann bekommt er vielleicht auch Recht.
    Bloß nicht hier, hier sind wir streng wissenschaftlich und verbieten nicht einfach Worte, bloß weil jemand sie nicht richtig versteht.

  19. form sagt:

    Hihi.

    @Thomas Benle
    Ok, wieder was gelernt! Jetzt kann mich keiner mehr stoppen!

  20. Fabian sagt:

    @form
    Ich bin deinem link gefolgt. Kann dort aber eben gerade nicht den Vorwurf finden „seht her, einmal Nazi – immer Nazi. Auch wenn sie lange ruhig waren, jetzt geben sie sich ala LTI zu erkennen“.

    Im Gegenteil: „Sie wollen ultra-locker wirken, und das „ultra“, das ihr eigenes Sprachvermögen nicht hergibt, beziehen sie aus Geschichtsabgründen, die sie nur vage kennen.“

    So sehe ich das ja auch (und habe es ja schon ähnlich geschrieben). Es wurde nicht der Nazi in KMH entlarvt, sondern die geschichtlich ungebildete/unsensieble Medien-Uschi, der das Reflektieren über Zusammenhänge, auf der Hatz nach dem nächsten flotten Spruch, nur im Wege steht.

    Die „Dummheit“ des Zitierenden führt hier zur Verunglimpfung, nicht das Zitat selber. Das ist für sich genommen höchstens unpassend. Der Kontext in dem KMH es wählt macht es geschmacklos.

    @Matthias Schumacher
    Klar kann man was dahersagen. Ich bin nicht katholischer als der Papst. Und ich habe ‘nen Freund, der sich über ein Arschloch ärgert und es „Schwuchtel“ nennt, noch nie deswegen schief angeguckt.
    Aber wenn der nächste Journalist (nochmal, das sind Profis!) z.B. Boateng nach einem Foul an z.B. Ballack „blöde Schwuchtel“ ruft, möchte ich ne formlose Entschuldigung – ganz ohne Shitstorm.

    Und dann auch bitte ohne Blogeinträge, dass sich die Schwulen mal wieder aufn Schlips getreten fühlen. Und überhaupt, was wollen die immer besonders behandelt werden? Darf man Schwule nicht mehr beschimpfen? Die nehmen uns Heteros unsere tollen, ironisch unterlegten Schimpfwörter weg, mit denen wir doch gar nicht die Schwulen meinen!

    Wisst ihr, was ich meine?

  21. form sagt:

    Ja, dann weiß ich, was du meinst.
    Ich verstehe auch deinen Punkt. Und dass es schon ungeschickt von ihr ist, das da zu sagen, wenn sie schon weiß, vor wem und bei welchem Sender sie spricht.
    Aber Schwuchtel ist eine Beleidigung, die Homosexuelle abwertet, der innere Reichsparteitag verspottet aber Nazis. Das ist dann schon ein Unterschied. Weshalb die extreme Aufregung übertrieben ist, ein paar Stufen drunter hätte es auch getan.

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