Erlauben Sie mir, auszuholen: Ich besitze mehrere Produkte der Firma Apple. Apple ist die einzige Marke seit Matchbox-Autos, die es schafft, mir Tränen in die Augen zu treiben. Bei den Matchbox-Autos war es so, dass ich weinte, wenn ich sie nicht bekam. Bei Apple weine ich beispielsweise, wenn ich versuche, meinen iPod an den Rechner meiner Freundin anzuschließen und ein paar mp3s zu überspielen oder ihn an das Autoradio zu stecken.
Bis mein iMac in der Lage war, passwortgeschützte zip-Dateien zu entpacken, hatte ich einen Wutklinikaufenthalt hinter mir. Und bis tatsächlich alle Geräte funktionsfähig waren, musste ich mich häuslich neben meinem Telefon niederlassen und mit Kundenberatern und Serviceleuten mit zweifelhaftem Pedigree meine Abende verbringen.
Apple hat keine perfekten Produkte, sein Rechtemanagement ist übertrieben restriktiv und mein Macbook ist mittlerweile auch schon ganz schön dreckig. Für Letzteres kann Apple ja nichts?
Ja stimmt, tut mir leid: Kunden sind ungerecht, ist das neu für Sie?
Mit Verwunderung musste ich zur Kenntnis nehmen, dass Sie einen Blogger, der Ihre Marke in die Nähe deutschlandweit bekannter Discounter gerückt hat, wirtschaftlich vernichten wollen. Ich finde das sehr interessant, denn ich wusste bisher nicht, dass eine Marke eine narzisstische Störung haben kann. Übergibt JAKO sich in der Umkleide, wenn im Stadion jemand hörbar murmelt: “Boah Alter, die Streifen machen aber fett!”?
Ich bin Autor, das heißt: Ich lebe davon, Texte zu verfassen. Einmal habe ich über den Tod meiner Mutter geschrieben und ein Leser kommentierte: “Mit der Literatur solltest du es besser mal lassen.”.
Meistens bezieht sich die Kritik jedoch eher auf den Umstand, dass meine Eltern einen Riesenfehler gemacht haben, mich zur Welt zu bringen, auf meine Nase oder persönlichere Dinge.
Im Internet erfährt man, was die Leute über einen denken. Man mag das nicht jeden Tag hören wollen, aber ist nicht das der Grund, warum Mel Gibson am Ende von “Was Frauen wollen” ein besserer Mensch ist?
Könnte es nicht sein, dass Sie etwas daraus lernen, dass ein Fußballliebhaber laut aufstöhnt, weil Sie sein Team bekleiden?
Sie könnten entweder sagen: Ja, wir sind hässlich, aber praktisch und bequem und vor allem: billig.
Oder aber Sie könnten einen Designer mit Augen einstellen. Das liegt ganz bei Ihnen. Aber werden Sie nicht paranoid, nur weil jemand etwas über Sie denkt. Das steht Ihnen nicht.
Hallo Malte,
dieser Brief/Artikel trifft mal wieder, in gewohnter zynischer Manier, den Nagel auf den Kopf.
Traurig, diese digitale Welt, in der wir nach einer Meinungsäußerung immer wieder paranoid über die eigene Schulter blicken müssen.
Hier müssen endlich bessere und eindeutigere Gesetze her, die “Internetausdrucker”, trotz gewohnter Immunität, während der nächsten Legislaturperioden wohl nicht mehr hinbekommen werden. Bevor dies geschehen mag, landet eine bemannte Rakete auf dem Mars. Traurig aber wahr
Die Jako AG hat einen schweren Fehler gemacht, diesen Fehler wird sie in nächster Zeit noch bereuen lernen. Der Blogger hat aber meines Erachtens auch einen Fehler gemacht: er hat sich durch eine Abmahnung einschüchtern lassen. Die genannten Gründe sind nämlich vermutlich gar nicht abmahnfähig. Also lernen wir auch: nicht voreilig eine Abmahnung unterzeichnen, sondern sich vorher bei einem auf Abmahnungen spezialisierten Anwalt Rechtsrat holen.
[...] this page was mentioned by Pia Drießen (@dailypia), nilsn (@nilsn), Nic (@_nbh), Malte Welding (@maltewelding) and others. [...]
@stimmviech: Wie man hier nachlesen kann können genau solche rechtsstreits auch dann unsummen kosten, wenn man gewinnt: http://jensweinreich.de/?p=5105
Ich hab jetzt 10 Minuten gebraucht um zu verstehen, dass Apple mit der Sache gar nichts zu tun hat :/
Jako AG? Kenn ich nicht. Haben die was mit der Jako-o GmbH zu tun, einem Versandhandel für Kinderkram? Meine Frau bestellt da ab und zu Kinderklamotten und Spielzeug für die Kleine? Sollten wir jetzt von weiteren Bestellungen dort Abstand nehmen?*
*Ups, Fangfrage ;-)
@mark793: Bitte vermeide Kollateralschäden :-(
Die Frage, ob der Versender jako-o in irgendeiner Weise mit der Jako AG unternehmerisch verbunden ist, war schon ernst gemeint.
Ich halte Malte für intelligent genug, um (notfalls auch ohne Fußnote und Smiley) zu merken, dass ich ihn mit Teil 2 der Frage nicht aufs Glatteis führen wollte.
Sollte es diese Verbindung tatsächlich existieren, sind wir schon selber in der Lage, die entsprechenden Schlussfolgerungen aus dem weiteren Verlauf der Causa Trainer Baade zu ziehen.
Jako-O gehört zur HABA Firmenfamilie (s. http://www.jako-o.de/HABA-Firmenfamilie.224.0.html).
Die JAKO AG ist dort nicht aufgeführt, und ist mir auch nicht aus meiner Arbeit mit Jako-O und anderen HABA-Firmen bekannt.
Ich gehe daher davon aus, dass die JAKO AG und Jako-o nichts miteinander zu tun haben.
(Disclosure: Jako-O und die anderen HABA-Firmen sind Kunden meines Arbeitgebers)
@jens: Ist es wirklich so, daß man, auch wenn man legal gehandelt hat, dann der gegnerischen Seite Anwaltskosten ersetzen muß? In deutlich fünfstelliger Höhe? Ich bin kein Anwalt, kenne mich insbesondere im Zivilrecht nicht aus. Wenn man legal gehandelt hat- ich gehe mal davon aus, daß das im hier diskutierten Fall sein könnte- sollte man meines Rechtsempfindens nach garnichts zahlen müssen.
@flawed: merci!
@stimmvieh: So einfach ist es eben nicht, der Spaß wird in jeder Eskalationsstufe erst mal teurer, Du musst ständig Kohle reinbuttern, um überhaupt im Spiel zu bleiben – in einer unsicheren Wette darauf, dass Du das Spiel am Ende gewinnst, aber in dem Dein Gegner das Vielfache an Spielgeld in der Hinterhand hat. recht haben und recht bekommen sind nun mal zwei Paar Stiefel, um einen gängigen Gemeinplatz zu bemühen.
*murmel* ähm Jako Apple wie? was? Du hast durchaus Recht aber irgendwie ist der Sprung vom Apfel zum Sportanzug nicht so gelunden… :/
@Pagid, nein der Sprung war perfekt, wenn Apple jeden der über Apple schimpft abmahnen würde, die bräuchten keine Geräte mehr verkaufen für Milliardengewinne.
In dem Falle ein perfekter Vergleich von Apples und Jakos
@henker, ich hab nicht gesagt dass der Vergleich falsch ist – das keineswegs – aber meiner Meinung nach war der Sprung im Text einfach nicht wirklich nachvollziehbar … wie dem auch sein – berechtigte Kritik sprachlich war’s imho nicht holperfrei – bin und bleibe malte-fan
So genial! Danke das Dich Deine Eltern auf die Welt gebracht haben!
Ja, ja lieber Malte, so sieht das leider aus, wenn Juristen, Marketing- und PR-Menschen nicht in den ersten Semestern zugehört haben, guckt ihr auch hier:
http://bit.ly/29ctdS
Hausmeisterlichen Gruß
Karl Keule
Das eigentliche Eigentor bei der Geschichte schiesst sich Jako ja tatsächlich selbst, da kann ich mich dem Herrn Keule nur anschliessen. Wie er ganz treffend in seinem Beitrag zu dieser Posse bemerkt, gibt es wahrscheinlich gar nicht so viele Leute, denen diese Firma ein Begriff war. Nach diesem unsäglichen Ding steigen Sie natürlich als riesige Kumulus-negativ-cloud im Blogger-Netzhimmel immer höher. Wer sie bisher noch nicht kannte, tut es spätestens jetzt.Ganz grosses Ding! Vielleicht sollten Sie Ihre eigenen PR-Berater abmahnen, das wär effektiver.
Was machen die PR-Berater vonJako eigentlich so beruflich?
@2: >>> Die Jako AG hat einen schweren Fehler gemacht, diesen Fehler wird sie in nächster Zeit noch bereuen lernen.
Wieso bereuen? Du glaubst doch nicht etwa, dass in 10 oder 20 Tagen sich noch irgendjemand um diese Geschichte kümmert.
Diese Firma hat etwas überreagiert, wie einige andere Firmen in der Vergangenheit auch. Sich nun aber zu solchen Sätzen hinreisen zu lassen, ist genauso peinlich.
Hach, die letzten beiden Sätze schreib ich mir -für meinen eigenen Blutdruck- auch hinter die Ohren. Und auf die Handrücken. Und die Jeans.
das sehe ich genauso wie maik, die Schnittmenge zwischen potientiellen Jako-Kunden und denjenigen, die sich wie wir über die Firma in diversen Blogs aufregen tendiert gegen null. Einzig und allein den Trainer gilt es hier zu unterstützen, wirklich negative Folgen wird das für die Firma nicht haben.
@karl keule: und für diesen miesen langweiligen Beitrag in Deinem Blog spammst Du alle möglich Blogs zu?