Vermutlich unter anderem wegen dieses Beitrags von Felix Schwenzel zieht sich Frau Schnutinger jetzt aus dem Web 2.0 zurück.
Es wird oft darüber spekuliert, warum Frauen im Web 2.0 so wenig wahrgenommen werden. den erhellendsten Artikel habe ich dazu bei Teresa gelesen:
“Das Internet einfach als weiteren Kommunikationskanal zu nutzen – dieser Pragmatismus ist ein weiterer Hinweis darauf, warum bislang weniger Frauen durch die Nutzung des Netzes zu einer öffentlichen Person geworden sind. Mit großer Selbstverständlichkeit wurde das Netz als Ort begrüßt, an dem bestehende Themen eine weitere Verbreitung finden können. Expertinnen existierten bereits. Das erste neue Expertisefeld, das sich durch das Internet eröffnete, war das Internet selbst. Die zunächst überwiegend technischen Aspekte erklären vielleicht, warum Netzthemen eher von Männern besetzt werden. Originär im Netz entstehende weibliche Wissensgebiete formieren sich langsam, unterliegen aber dem gleichen Problem, das „Frauenthemen“ in klassischen Medien haben: über ihre Relevanz wird in der breiten Öffentlichkeit nicht von Frauen bestimmt, und sie wurzeln eher in der privaten Lebenswelt.”
Das ist ein wichtiger Punkt: Gehen wir für einen Moment davon aus, Frauen und Männer seien unterschiedlich, nicht Mars/Venus-unterschiedlich, aber ein wenig. Und dann bauen wir uns eine Welt, in der es zur Allgemeinbildung gehört, Schlachtendaten zu kennen und im Schlaf zu wissen, wer Deutschland 1974 zur Weltmeisterschaft schoss.
Wären Männer und Frauen unterschiedlich, dann wäre das etwas ungerecht.
Nach meiner persönlichen Erfahrung haben Frauen darüber hinaus auch eine etwas geringere Neigung, sich anpöbeln zu lassen. Ich bekomme häufiger Mails von Leserinnen, die nicht einmal Freude daran haben, sich in den Kommentaren beschimpfen zu lassen.
Ich argumentiere hier auf dünnem Eis und ich darf natürlich nicht vergessen hinzuzufügen, dass es wehrhafte Frauen gibt, gegen die ich noch beinahe jede Kommentarschlacht verloren habe und auch meine Mutter war eine Meisterin des letzten Wortes. Aber zurück zum Thema.
Frau Schnutinger hat also einen etwas unglücklichen PR-Beitrag verfasst für Vodafone. So etwas ist mir auch schon passiert. Ich weiß nicht, wann die Schweigepflicht für persönliche Job-Desaster abläuft, deshalb drücke ich mich im Folgenden so vorsichtig wie möglich aus.
Ich habe einige Wochen für die Wii gebloggt. Irgendwann hat dann Robert Basic dieses Blog aufgespießt wegen seiner grauenhaften PR-Texte. Ich wage mich hoffentlich nicht in den Bereich der Vertragsverletzung, wenn ich sage:
Robert Basic hat sich noch höflich zurückgehalten. Ich aber habe zurückgeholzt und schön weiter PR-Texte verfasst.
Frau Schnutinger jedoch hat versucht, zu erklären, was sie da macht (alles nachzulesen in den Kommentaren zum oben verlinkten Artikel von Felix Schwenzel). Dafür wurde sie – nunja, auf dem Schulhof würde man sagen: gemobbt.
Ich hoffe, dass Frau Schnutinger es sich noch einmal überlegt. Der Zorn der politisch interessierten Blogger richtet sich gegen Vodafone und trifft Randfiguren einer Kampagne. Und auch wenn ich Schlammschlachten liebe und seit meinem dritten Lebensjahr trainiert darin bin, Gegnern Sand in die Augen zu streuen (Reineke Fuchs!), habe ich es nicht gelernt, Lynchmobs zu schätzen.
So sind wir doch eigentlich gar nicht.
Den letzten Satz versteh ich nicht. Was meinst Du mit “eigentlich”? Weil die Blogosphäre gerne das bessere Deutschland wäre? Das aufgeklärt Besonnene? Kritisch aber konstruktiv? Nee, nee, wer Fehler macht, kriegt von der Masse auf die Schnauze. Und wenn er sich wehrt, soll er sich nicht auch noch anstellen. Das ist auf dem Schulhof so, das ist im Büro so und das ist, oh wunder, in der Blogosphäre so.
word.
Hab den Artikel beim ix gelesen und dachte mir nur “WTF, da kommt der wirklich mit dem Argument, dass manche Leute nicht so vernerdet sind wie er selbst?”
Ich hätte ihn in der Luft zerrissen… aber ich verstehe auch, dass manche Menschen sich sowas schlicht nicht geben wollen.
Oh bin ich da ambivalent. Klar muss man sich alles gefallen lassen, wenn man gegen Honorar an einem Werbefilm teilnimmt. Man muss ich ja auch alles gefallen lassen, wenn man am Web 2.0 teilnimmt und es ist doch nur logisch, dass man mit allen Mitteln vom draufhaut, wenn man sich in so einem leniriefenstahlesquen menschenverachtenden Blendwerk mit einem Kind auf der Wiese lümmelt. Und dieser Führer des Internets mit der Frisur, da flipp ich doch gleich 64x aus. Und Gefühle haben im Netz nichts verloren, es ist alles total politisch, ey. Alles. Oder eben auch nicht. Mann Mann Mann… (Danke Malte, irgendwie ist mir Dein gesunder Menschenverstand hier doch lieber.)
Verwunderfone…
Gar seltsame Ereignisse geschehen in diesen Tagen. Da gibt es einen Konzern, der wie alle anderen Konzerne Werbung macht. Nur: im Gegensatz zu den anderen Konzernen pflastert er nicht nur Plakatwände (virtuell wie materiell) und Fernsehsendungen zu, so…
Es wird hier versucht, in den Sozialraum Internet mit Werbe- und Verkaufsbotschaften einzudringen. Das mag niemand und ist ungefähr so annoying wie Werbeanrufe. Medien, mit denen wir selbst aktiv kommunizieren sind ein Teil unserer Privatsphäre. Werbung ist dort unweigerlich ein Störfaktor und wird von vorneherein als negativ empfunden.
Und dann geht es auch noch um Vodafone, den Vattenfall der Telekommunikationsanbieter. Also jemanden, der (zu Recht) ein klares Feindbild abgibt.
Es ist somit völlig egal, wer dafür sein Gesicht hergibt, er und sie wird eine Projektionsfläche für die Reaktion – den Ärger über das Eindringen in meinen sozialen Raum und die Kritik an Vodafone.
Insoweit ist es wahrscheinlich wirklich das Richtige, sich jetzt ne Weile zurückzuziehen um eben nicht diese Projektionsfläche zu sein.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das im Kontext mit der Kampagne lustig bis lächerlich finde. “Sich aus dem Web-2.0 zurückziehen”. Haha.
Warum nicht einfach sagen: Hey, wir leben in einer Welt mit Produkten und Werbung, ich mache das, regt euch ab – niemand von euch ist bei Manitu, denn die haben noch beschissenere Tarife als Vodafone.
Punkt.
ich hoffe das frau schnutinger es sich nicht noch einmal anders überlegt ich werde sie nicht vermissen.
wer sich in die öffentlichkeit begibt kommt darin um und wer sich als öffentliche person pars pro toto von einem konzern mit all seinen widerlichen machenschaften vereinnahmen läßt und dies dann in einem gestus tut der suggeriert sie stünde in dieser eigenschaft für das web2.0 hätte sich das vorher überlegen müßen.
es hat schon seine gründe warum die üblichen verdächtigen der promiwerbeszene die inhaltliche assoziation mit irgendwie gesellschaftspolitisch angehauchten themen jenseits von welpen und neugeborenen babys meiden wie der teufel das weihwasser
es geht bei dieser kampagne um imagetransfer, darum den eindruck zu vermitteln web2.0 findet vodafon tooootal doppelplusgut und eben dieser versuch der vereinahmung stößt vielen übelst auf.
das sie dafür im netz abgewatscht wird hat sie, wie der rest der beteiligten mehr als verdient.
es besteht an diesem punkt wirklich keinerlei grund zu übertriebener zimperlichkeit die zeigt vodfon im umgang mit seinen kunden und bei der politischen durchsetzung der konzerninteressen auch nicht — stichwort netzneutralität z.b.
apropos mädchen … weder kosmar noch lobo heulen so rum wie frau schnutinger, jetzt die beleidigte zartbesaitete leberwurst zu spielen ist ganz kleines tennis.
p.s: ich hätte ja zu gerne mäuschen gespielt als bei scholz&hardlyanyfriends die entscheidung fiel die kampagne nach zensursula und vor der heißen phase des bundestagswahlkampfes zu starten. ob nico lumma ihnen gesagt hat dass das mit einer fünfzigprozentigen wahrscheinlichkeit böse nach hinten losgeht?
“So sind wir doch eigentlich gar nicht.”
Doch. Genau so.
Also, ich verstehe nicht, warum man auf Vodafone zornig sein sollte? Und ich verstehe auch nicht, warum so viele Menschen sich so emotional aufregen.
Da gibt es eine Werbekampagne, die man kommentieren kann. Fein. Aber es ist und bleibt Werbung und die hat zwar den Wunsch, aber nicht den Anspruch allen gefallen zu müssen. Werbung, Leute!
Die “Strafe” einer nicht funktionierenden Werbekampagne wird doch ausbleibender Erfolg sein. Warum muss man dann noch versuchen die einzelnen Leute so arg zu diskreditieren?
Was Du bei dem Vergleich verkennst, Malte, ist dass Du damals für die Dienstleistung bezahlt wurdest, PR-Texte zu schreiben.
Schnutinger wurde nicht für ihre Pr-Textqualität als Schreiberin eingekauft, sondern weil sie einen gewissen Namen hat und ein gewisses Image verkörpert. Man hat die Person, jedenfalls die öffentliche, gekauft, nicht den Text.
Es ist also folgerichtig, wenn die Kritik dann eben auch “persönlich” wird und keine reine Textkritik bleibt.
Meine Meinung: entweder sie wurde entsprechend von Vodafone für die Sache mit Geld zugeschissen: dann ist ihre Reaktion weinerlich. Oder eben nicht: dann hat sie sich verarschen lassen und ist selber schuld.
Letztendlich geht es um Ehrlichkeit.
Wenn Boris Becker für irgendeine Pokerfirma Werbung macht, ist klar: Da ist viel Geld geflossen. N.P.
Wenn es aber so rüberkommt, das einige Blogger so tun, als seine sie einfach dabei, weil sie angeblich von dem Produkt überzeugt sind, dann ist das gelogen. Und das ist unterste Schublade.
Keiner von denen hat gesagt: hey, ich bin jung, ich brauche das Geld. Das wäre dann wirklich kein Problem gewesen.
Aber sich von einem der übelsten Konzerne dermassen vereinnahmen zu lassen und dann einfach nicht zugeben wollen, das es wegen des Geldes war: das ist ekelhaft.
BTW: wer ist Schnutinger? Wer hat den Müll, den die gebloggt denn gelesen? Mutticontent? Toll..
@mspro
Das ist tatsächlich ein Unterschied. Aber das kann man doch auch so sagen wie du jetzt, das ist halt eine sachliche Ebene, auf der man sich treffen kann.
@Roland Panter
Vodafone hat sich offensichtlich als erster angedient bei den Netzsperren. Wenn die Zielgruppe verängstigte Muttis sein soll, ist das vermutlich konsequent. Richtet man sich aber an das Web2.0, dann wird man hingerichtet.
Und das ist dann allerdings konsequent.
@Peter H aus B
Ich kenne die Verträge nicht, aber was auch immer die Leute unterschrieben haben, scheinen sie sich gebunden zu fühlen.
Ist der Verlust der Ehrlichkeit nicht das Kennzeichen des Unterschieds zwischen Arbeit und Freizeit?
@ Edo Z: Jupp.
Ich hab die Sache nur am Rande verfolgt, weil ich schon früh ahnte, was jetzt passieren wird. Und da hat die Autorin nicht Unrecht, wenn sie darauf hinweist, dass wir hier eine Männerwelt haben. Daher auch im Netz. Die Frauen, die darin lauthals agieren, sind oft (nicht immer, nix verallgemeinern) wie Frauen in der Chefetage. Und das ist Frau Schnutinger offensichtlich nicht.
Ich war durch die Staatsaffaire auf ihre Bilder etc aufmerksam geworden, das ist für mich übrig geblieben von allem. Der Rest wiederholt sich seitdem es Leben gibt. Fressen und gefressen werden. Das meine ich nicht zynisch, es ist sogar einer meiner größten “Schmerze”, ich hab’s nur aufgegeben, in einer bestimmten Form was ändern zu wollen. Frau Schnutinger muss da jetzt offensichtlich durch und sich paar Wunden abholen. Das wird ihr so schnell nicht wieder passieren. Und so stutzen wir uns alle gegenseitig zurecht…
Oder auch nicht. Indem wir uns zurückziehen. Und sagen: Privat ist Privat. Es soll Menschen geben, die das zu schätzen wissen :-)
@ Malte: “Ist der Verlust der Ehrlichkeit nicht das Kennzeichen des Unterschieds zwischen Arbeit und Freizeit?”
Nein. Kann. Muss aber nicht. Und zwar in beide Richtungen.
Ich find’s großartig, dass Du aufgreifst und thematisierst, was Du aufgreifst und thematisiert. Es muss und wird immer wieder Menschen geben, die das tun.
Das Thema hat mit Sicherheit viele Facetten, über die man sich auch zurecht aufregen, streiten und diskutieren kann. Sich aber in einem Corporate Blog über Werbebotschaften aufzuregen, dass hat schon was von grandiosen Stumpfsinn. Und das ist dann für mich der pöbelnde Mob, der viel zu persönlich wird.
Bin jetzt ein Fan von Frau Schnutinger, weil jeder das Recht hat, wie Lobo zu sein, ohne eins auf die Fresse zu bekommen!
Vielleicht ist ihr Rückzug übertrieben, aber der Aufschrei ist wieder einmal typisch Web 2.0. Man pöbelt sich untereinander an und dreht sich im Kreis. Das alles hat (mal wieder) keine Relevanz. So bleibt die Bloggemeinde immer unter sich. Da draußen interessiert das keinen Menschen! Übrigens: Lobo kennt da auch kaum einer.
Der einzige Kritikpunkt, den ich entdecken kann, ist das Frau Schnutingers Handyhymne schlecht und naiv geschrieben ist. Vielleicht hätte sie sich besser die Haare abrasieren und in einen Bus oder eine Straßenbahn setzen sollen. Niemand zwingt hier einen, irgendwas zu glauben oder zu kaufen.
Und zum Thema Glaubwürdigkeit: Sind Blogger, die nicht für irgendwas werben, dadurch gleich glaubwürdiger? Dieser Glaube ist wohl genauso naiv wie Frau Schnutingers kleines Loblied.
Menschen, wie Felix müssen begreifen, dass man beim Konsumieren von Inhalten grundsätzlich immer mitdenken muss. Keiner erwartet, dass man alles für bare Münze nimmt, was an Botschaften platziert wird. Wo bleibt denn die öffentliche Polemik, wenn Thomas Gottschalk für Gummibärchen wirbt, Dr. Best Tomaten zum Bluten bringt oder die Klitschkos Werbung für Milchschnitte machen. Also wieviel Glaubwürdigkeit wird man von einem Vodafone Spot erwarten können? Wie bei jedem Produkt spricht die Werbung Emotionen an und ist keine Diskussion über Fakten, kein Abwägen von Pro & Contras. Ich persönlich finde den Spot nicht besonders gelungen, weil er mich als Teil des Web2.0 nicht wirklich anspricht. Aber selbst, wenn er mir sympathisch wäre, würde ich doch die Wahl eines Vertragspartners nach anderen Kriterien auswählen. Ich kaufe ja auch keine Milchschnitte, weil ich glaube dann besser boxen zu können.
Der andere Punkt ist: Wofür stehen Lobo, Schnutinger und die anderen “Top-Blogger”. Ich denke hier war ein paar Lesern wohl nicht klar, dass der Mensch hinter dem Blog genauso ist, wie jeder andere Mensch. Jede Form von Überhöhung a la Unverkäuflichkeit, Objektivität oder Neutralität ist eine vollkommene Fehleinschätzung. Jeder verfolgt Interessen. Bezahlt oder nicht bezahlt. Objektivität ist eine verklärte Wunschvorstellung. Die Empörung zielt damit wohl eher gegen sich selbst, weil die menschlichen Erwartungen, die man in den anderen gesteckt hat, nicht erfüllt worden sind und man selbst war zu naiv dies nicht vorher schon zu erkennen. Wieder was gelernt.
Natürlich ist es erlaubt Schnutingers Haltung gegenüber Vodafone zu kritisieren. Natürlich kann man Vodafone für die Haltung ihren Kunden gegenüber kritisieren. Und beide müssen das meiner Meinung nach aushalten. Allerdings sind beides unterschiedliche Adressaten unterschiedlicher Themen und nichts gibt jemandem die Berechtigung für die persönlichen Attacken, die momentan von so manchen verbreitet werden. Bei jedweder Form an Diskurs sollte doch immernoch ein gewisser menschlicher Respekt vorhanden sein. Die Tiefschüsse bei wirres empfinde ich als eher unangenehm und unreif und so würde ich sie auch aus Sicht von schnutinger betrachten.
Alles in allem kann ich die ganze Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Es wird weder jemand gezwungen Schnutingers Blog zu lesen, noch einen Vodafone Vertrag abzuschliessen. Hätten beide eine Monopolstellung und würden ihre Vorgehensweisen verschleiern, dann wäre das Manipulation. Das Schnutinger für den Spot bezahlt worden ist, hat sie nie verheimlicht. Wieviel Neutralität erwarte ich denn dann noch in Sachen Vodafone? Und bisher haben wir eine große Auswahl an Dienstleistern und glücklicherweise auch -trotz Pöbeleien- immernoch genügend lesenswerte Blogs. Die Vielfalt macht das Netz aus und deswegen finde ich es schade, wenn Schnutinger ihr Blog aufgibt – auch wenn ich kein regelmäßiger Leser gewesen bin.
Wie zitierte mein alter Lehrmeister den Herrn Watzlawick so schön treffend für das Gespräch 1.0:
„Man kann nicht nicht kommunizieren!“
Neutral betrachtet scheint es mir naiv, wenn man nun meint, die um die Kampagne entstandene Kritik könnte man wirklich übersehen und hofft so selbst nicht ins Visier der “Mobber” geraten zu können.
Subjektiv betrachtet finde ich die Kritik an den Personen überkandidelte Spitzenkacke, da man sich an Personen abreagiert die nur Komparsen einer “online” zum scheitern verurteilten Kampagne waren.
Neutral betrachtet sind sie selber daran Schuld und hätten sich vorher das benötigte Fell aneignen müssen, dem Kinderclub der nicht objektiv kritisch argumentierenden Kommentatoren entgegen treten zu können.
Subjektiv steht dem Erfolg der Kampagne “offline” nichts im Wege, da ändern noch so schöne gefakte Bildchen und anonyme Kommentare im Vodafone-Blog nichts dran.
Neutral & Subjektiv betrachtet verschwenden wir daher mit dem ganzen Hickhack hier eh nur unsere Zeit und werden nach der Werbekampagne Schnutinger vermissen. Jedenfalls diejenigen, die sie kannten und schätzten.
Harte Kritik in der Sache find ich ok. Aber diese Schlammschlacht in den Kommentaren dort ist fürchterlich. Die Piratenpartei sollte sich besser mal auf die Bundestagswahl vorbereiten.
Ohne jetzt auch nur irgendetwas im Detail gelesen zu haben, Schnutinger zu kennen oder mich ansonsten damit beschäftigt zu haben – was man mir vermutlich dann auch gleich anlasten kann bzw. wird: “Warum machste deine Klappe dann überhaupt auf?”
Also: ich find’s traurig. Um nicht zu sagen: erbärmlich. Kritik: klar. Harte Kritik: ebenso. Aber was da (mal wieder) abgegangen sein muss: peinlich und, man möchte sagen, unreif. Wie gesagt, ich kenne keine Details. Das Resultat spricht für sich.
Allein die Tatsache, dass jemand so in die Ecke getrieben wird, nur wegen eines Jobs (das nur wird man mir sicher auch gleich anlasten), und daraufhin seinen Rückzug beschließt. Mann Mann Mann.
Ich glaube die deutsche Blogosphäre schießt sich einfach gerne selbst ins Knie. Oder ist das überall so?
Den Artikel hier finde ich gut. Und bloggen für die Wii finde ich auch völlig in Ordnung. Muss nur als solches (PR) gekennzeichnet sein. Wo ist dann das Problem? Ich verstehe es nicht… aber muss ja auch nicht jeder.
edit: … Teile der deutschen Blogosphäre schießen sich gerne…
Verallgemeinerungen sind selten gut, auch nicht die eigenen.
Malte, Malte, Malte! Um ein Haar wärst Du im Spiegel gewesen;)
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,637444,00.html
Doch. Sorry: Doch. Der Lynchmob gehört zum Web 2.0 wie eine verlogene PR-Arschentur zur modernen Werbung. Ohne wäre es besser. Nur: Es ist eben so.
#Schnutinger mach Schluss mit dem Web2.0. Glückwunsch ihr sakrosankten Wächter der Blogosphäre. http://tinyurl.com/kqdhlo
> Ich glaube die deutsche Blogosphäre schießt sich einfach gerne selbst ins Knie. Oder ist das überall so?
Das ist überall so. “Szenetypisch” nennt man das ja gerne, es ist aber eher “generell typisch für Szenen”.
Von „Frauenthemen“ im Allgemeinen verstehen Sie nachweislich mehr. Darauf lasse ich mich ungern ein. Es macht aber ganz den Eindruck, die Frau Schnutinger wollte sowieso etwas pausieren, solange das Kind noch klein ist, vielleicht.
„… Der Zorn der politisch interessierten Blogger richtet sich gegen Vodafone und trifft Randfiguren einer Kampagne …“
Möglicherweise ist Vodafone hier die Randerscheinung der Kampagne und weiss immer noch nicht, wie ihr geschieht. Demnach wäre der ur-eigentliche Zorn gegen die Agentur „Lobo, Lobo & Lobo“ gerichtet. „Digitale Boheme“ stand auf der Packung. Heraus kamen Vertreter für Bannerwerbung – jetzt auch mit Viraleffekt. Der nächste Schritt wäre die Gründung einer Bloggersozialkasse.
@John Dean: Den Lynchmob gab es schon vor dem Web … kann mich noch lebhaft an diverse Usenet-Lynchmobs erinnern. Sogar schlimmere als den aktuellen, den ich ehrlich gesagt gar nicht so schlimm finde.
@Malte: Ich hab mich jetzt extra durch 17 Seiten Kommentare auf dem VF-Blog gequält und kann absolut nicht finden, dass die Kritik sich auf Schnutingers Person bezieht. Es ging in erster Linie um einen wirklich beschissenen Blogeintrag, über den (zugegebenermaßen nicht gerade sachlich) herumgehämt wurde; aber eine sachliche Auseinandersetzung wäre da mMn auch ein bisschen schwierig. Nirgendwo habe ich gesehen, dass Schnutinger als Person angegriffen wurde … oder stand da irgendwas in dem Tenor, dass sie nicht nur einen schlechten Artikel verfasst habe, sondern auch häßlich sei, stinke und ganz allgemein ein schlechter Mensch sei? Muss ich überlesen haben.
Auf Kritik, auch massive, kann man auf 3 Arten reagieren: Eingestehen, dass man Scheisse gebaut hat, zurückholzen, oder sie einfach ignorieren. Was gar nicht geht ist das vorliegende “Schluchz. Ihr habt mich nicht lieb. Dann schmeiss ich hin”, und dass Du sowas gleich unter “Frauen im Web2.0″ verbuchst, Malte, das nehm ich Dir übel!
@Frau Schnutinger, falls Du das liest:
Verdammt nochmal, sei ein Mann! Scheiss auf die Häme; in 3 Monaten allerspätestens redet keine Sau mehr darüber. Zum Zurückholzen ist es jetzt zu spät, aber die anderen 2 Strategien gehen noch. Mein persönlicher Tipp ist: Tu so als wär nichts gewesen und mach weiter Dein Ding. Lass Dir doch nicht von anderen diktieren, was Du wie machen sollst …
man muss sich wohl ein dickes fell zulegen – gerade wenn man so einen schritt wie frau schnutinger genommen hat. ich habe auch immer geglaubt, wehrhaft zu sein. manchmal reicht eine einzige bloggerperson aus, die einem das leben zur hölle machen kann – laut schreiend oder subtil blökend. beides scheiße. aber mit malte kann man sich, glaube ich, grundsätzlich ganz gut in den kommentaren kloppen. :-)
Welch Fanal, Frau Schnutinger hört auf zu bloggen? Was für eine Heulsuse, albernalbern. Eigentlich ist mir aber mehr nach heulen zumute, wenn ich sehe, wie dieses Medium, das in der Meinungbildung eine solch mächtige Waffe sein könnte in Kommerz, Nerdtum und langweilender Eitelkeit versinkt.
Vielleicht sollte ich doch mal darüber nachdenken Firefox zu deinstallieren…
@ Maltefan:
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, ihr ausgerechnet unter diesem Text mit “Sei ein Mann” zu kommen :-)
Und es stimmt nicht, dass sich nach 3 Monaten niemand mehr dafür interessieren wird. Das wird auf immer und ewig in den Jagdgründen des Netzes über sie zu finden sein. Und da hat sunny schon Recht, abgewandelt: Manchmal kann eine Suchfunktion einem das Leben zur Hölle machen. Das geht nicht an jedem spurlos vorüber. Ich kann Frau Schnutingers Reaktion völlig verstehen. Letztendlich outen sich zwar diejenigen selbst, die ätzend sind. Aber – kann jeder Suchfunktionsbediener das eine vom anderen unterscheiden? Irgendwas bleibt immer kleben.
Was für eine Welle wegen … wegen was, eigentlich? Kann die Frau nicht ihre Meinung sagen, so wie jeder andere auch? Es ist ihre Meinung – so what??
Und ausgerechnet im Ach-so-sozial-fortschrittlichen-Netz dafür derart angegriffenund mit Häme überzogen zu werden zu werden (Mein Gott, was die Frau von sich gegeben hat ist harmlos, im Verhältnis zu wirklichen Abartigkeiten), ist in meinen Augen nur eines: Das System bestätigt sich selbst. In seiner ganzen Bandbreite.
Sowas zum Beispiel: “Was für eine Heulsuse, albernalbern. ” ist derart unmenschlich formuliert und höchstwahrscheinlich auch genau so empfunden, dass meinereins ans Göbeln denkt.
So soll die Welt funktionieren??? So wollen wir miteinander umgehen???
Das ist der menschliche Irrsinn, der sich in genau solcher Denke spiegelt.
Den letzten Satz nehme ich mal fast ganz zurück :-)
Und den mit dem Göbeln…. och…. weiß nicht?…. muss ich?
@Tinchen
Ironie? Was ist das? ::)
Zum Rest: Ich habe nicht gesagt, dass diese Affäre nach 3 Monaten für immer und ewig aus dem Netz verschwunden sein wird, ich habe gesagt, nach 3 Monaten redet keine Sau mehr darüber. Da werden dann nämlich schon die nächste und übernächste Sau durchs (Kleinbloggers-) Dorf getrieben worden sein (2. Futur bei Sonnenaufgang), und für Frau Schnutinger interessieren sich dann nur noch die Leute, die ihr Blog vorher schon gelesen haben, und die, die durch die Sache jetzt darauf aufmerksam geworden sind und ihre Cartoons gut finden.
Dass sie möglicherweise noch von 1-2 virtuellen Stalkern verfolgt werden wird, das kann natürlich sein, aber damit muss jeder rechnen der ins Netz geht. Sogar ich bin schon mehrmals bestalkt worden und ich hab noch nicht mal ein Blog. Aber sogar die Stalker verlieren irgendwann mal die Lust wenn man sie konsequent ignoriert. (Manchmal auch von alleine … den hiesigen Stalker hab ich z.B. schon lang nicht mehr gesehen … sag jetzt aber nicht “Beetlejuice”!)
Ansonsten darf man einfach nicht ganz so zartbesaitet sein, wenn man an die Öffentlichkeit geht. Der Artikel, der den ganzen Wirbel ausgelöst hat, war nun wirklich schlecht, und gleich wegrennen, nur weil ein paar Leute unsachlich werden, hat tatsächlich was von Heulsuse.
Es bedeutet vor allem aber auch, dass man ein paar Idioten die Macht gibt, über die eigene Lebensgestaltung zu entscheiden, und das ist etwas, was Frauen leider viel zu häufig tun. Manchmal verzweifle ich an meinen Geschlechtsgenossinnen wenn ich sehe, wie sie sich vom Urteil anderer Leute (Leute, die sie eigentlich eher nicht interessieren sollten, weil sie komplett irrelevant sind) vollständig abhängig machen. Es gibt nur wenige Frauen, die dagegen immun zu sein scheinen, und ich habe meiner Tochter extra den Vornamen einer der berühmteren Frauen dieser Spezies gegeben, in der Hoffnung, dass etwas auf sie abfärbt (und um mich immer dran zu erinnern was man ihr auf den Weg mitgeben sollte),
@ Maltefan: Ich gebe Dir absolut Recht mit der Frauen-Thematik. (Name der Tochter: Zora oder Simone?)
Da sind wir absolut auf einer Linie.
Manchmal aber gibt es einen Weg dahin, den Frau erst gehen muss, wenn sie es nicht mitbekommen hat vom Elternhaus, der Peergroup, und Frau Schnutinger könnte in diese Kategorie fallen. Muss aber gar nicht, ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie schlicht und nüchtern beschlossen hat, dass dies ihre Grenzen zurzeit zu sehr überschreitet und sie vor allen Dingen Schadensbegrenzung betreiben sollte. Und das finde ich vollkommen okay. Man muss nicht jede Debatte ausufernd führen, oder? Das hat doch auch was von “reifer, emanuzipierter Entscheidung”. Warum soll man sich denn von einem Skandal in umgekehrter Form abhängig machen? “Jetzt muss ich allen zeigen, dass ich dran bleibe!”
Wie siehst Du das?
Was ich meinte mit der Suchfunktion:
Potentielle Auftraggeber. Potentielle Arbeitgeber. Eventuell irgendwann mal ein neues Date, man weiß ja nie?
Ist doch heutzutage üblich, dass man sich googelt, wenn Interesse geweckt ist, und dann….
Dann kann sie nur hoffen, dass die Leute intelligent genug sind zu sehen, dass sie nicht geköpft wurde, weil sie wirklich ein Kapitalverbrechen (passt so schön in diesem Zusammenhang) begangen hätte, sondern weil andere Leute ihre Sicht der Dinge an ihr geschärft haben. Wenn sie Pech hat, wühlen sich die Leute nicht genügend durch und halten sie für gaga, weil ihre Performance ja doch eine etwas nervös wirkende Schrittfolge hatte. Was man aber durchaus nachvollziehen kann! Ich glaube sogar, dass ganz viele Menschen so reagieren würden. Wirklich. Ihr scheint mir alle so eingearbeitet zu sein in die Themen Zensursula etc etc, aber wer da draußen ist das schon, und selbst wenn man ein Blog betreibt, heißt das doch nicht, dass man JEDEN Fitzel mitbekommen hat. Mir rutschen auch ständig Dinge durch die Maschen – das ist menschlich! Das ist einfach nur menschlich…. Ein bisschen Gnade, ein bisschen Güte, bitte…. Und vor allen Dingen ein Blick in den Spiegel.
(Ich habe Dich jetzt zum Schluss nicht direkt angesprochen, sondern vor mich hin plädiert.)
@Tinchen: Nee, Hannah (Arendt).
Und ich plädiere nicht dafür, dass Frau Schnutinger eine Debatte (ausufernd) führen soll, sondern einfach das, was sie vor diesem blöden VF-Blogbeitrag gemacht, weiterzumachen. Damit jetzt auch aufzuhören heißt, sich von Idioten seine Aktivitäten diktieren zu lassen. Wenn sie aus anderen Gründen aufhört, ok, aber doch nicht weil man mit ein bisschen unsachlicher Kritik nicht leben kann …
Und klar bleibt die “Affäre” in den Suchmaschinen, aber ich denke nicht, dass Frau Schnutinger Angst hat, dass ein zukünftiger Personalchef das doof finden könnte. Denn gerade dann wäre das, was sie jetzt macht, gundfalsch. Erstens kommt aufgeben, einknicken, hinschmeissen bei denen nicht so richtig gut an, und zweitens bewirkt ein etwaiges Verschwinden ihrerseits aus dem Netz nur, dass die Suchmaschinen zu ihrem Namen nichts neueres, besseres, wichtigeres mehr finden können was den Schmarrn dann mal auf die Seite 2+ der Google-Suchergebnisse verdrängen könnte.
Wie kindisch, unsouverän und völlig überflüssig all das Pro- und Contra- Vodafone-Gelaber auch sei. Wer das Antlitz sein eigenes Kleinkinds auf so blauäugie Weise an die Werbung verkauft, hat mein Vertrauen und meine Sympathien komplett verloren.
@ntropie
Erstaunlich fand ich in diesem Zusammenhang – denn es handelt sich bei dem Säugling um ein Model, dass es Eltern gibt, die ihr Baby modeln lassen.
Beherrschen die denn überhaupt den Catwalk?
@ntropie
Hat sie das denn gemacht?
@Maltefan: ich ging (ebenso blauäugig) davon aus. Wenn es ein “Model” ist, bezieht sich mein Kommentar hauptsächlich auf die Eltern des Kindes.
Die Frage bleibt aber, wie man sich zuerst auf einen offensichtlich billig-anbiedernden Werbespot einlassen und dann enttäuscht sein kann, wenn die Zielgruppe so reagiert, als wäre der Werbespot billig-anbiedernd.
(Nebenbei: der im Spot gespielte Song “Heroes” enthält die Anführungsstriche nicht ohne Grund im Titel.)
Ich finde Frau Schnutinger recht naiv, feinsinnig und sensibel. Vielleicht ist das ja auch eine Vorraussetzung um solche Comics zu machen.
> Ich finde Frau Schnutinger recht naiv, feinsinnig und
> sensibel.
Das ist ihr Image. Was nur selten erwähnt wird ist, dass es sich bei der Person hinter Frau Schnutinger keineswegs um eine PR- und öffentlichkeitsunerfahrene Dame handelt. Sie hat für Westlotto im Bereich “Responsible Gaming” gearbeitet, also die Argumentation warum staatliches Glücksspiel gut, privates Glücksspiel schlecht ist, an den Mann und die Frau gebracht.
Sie war bis 2004 CDU Kreistagsabgeordnete. Wer Kommunalpolitik, noch dazu in ländlicher Gegend, kennt weiß, dass man mit Feinsinnigkeit und Sensibilität nicht für die CDU in den Kreistag kommt. Naiv geht da schon gar nichts.
Sie kennt Öffentlichkeit nur zu gut. Hier kommen wir dann zum Punkt. Ihr jetziges Getue und ihre Vita passen nicht zusammen.
@Libor usw
Ne Frau die grade ein Kind gekriegt hat ist nur beschränkt zurechnungsfähig. Ich kann da ein Lied von singen …
Hmmm… Eure Infos und Argumente verändern meine Sicht der Dinge. Muss ich drüber nachdenken.
Frau Schnutinger hat nun wieder einen Rückzieher vom Rückzieher gemacht:
“Update on Dienstag, Juli 21, 2009 at 18:37 by Registered CommenterSchnutinger
Ich werde irgendwann wohl mal wieder Cartoons im Internet veröffentlichen, aber anders, d.h. nicht mehr in der bisherigen Form. Jetzt ist erstmal Ruhe angesagt. Danke für Eure vielen lieben und aufmunternden Mails, über die ich mich sehr gefreut habe.”
Die Frau ist im Prozess….
lampe design…
I enjoyed Frau Schnutinger hört auf mit dem Web 2.0 ” Malte Welding…
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