1998 scheiterte das studentische “Projekt Absolute Mehrheit” an der Übernahme der Berliner FDP.
Dabei basierte die Aktion auf einer brillanten Idee. Da die Zahl der Mitglieder (damals 2700) in einem ungeheuer günstigen Verhältnis zum Einfluss der Partei stand (was sich bis heute nicht geändert hat), sollte durch Teilnahme, durch eine Veränderung von Innen, eine Umkehr in der Bildungspolitik bewirkt werden.
Die FDP setzte, wie es sich für eine Leistungsbereitsschaftspartei gehört, auf eine Politik des Bummelstreiks. Die Schein-Liberalen waren als solche leicht auszumachen – sie waren die Einzigen, die Mitglied werden wollten.
Am Ende schafften es von 2687 Bewerbern 600 in die FDP.
Wäre so ein Versuch heute nicht vielversprechender? Wenn in der Phase der gezielten Bummelei weiter Druck ausgeübt werden könnte über das Netz?
Die gesamte FDP hat 67000 Mitglieder, die Petition fand 134014 Unterstützer.
Let’s troll!
Zum Mitgliedsantrag
!
Es hat den Nachteil, dass man dann FDP-Mitglied wäre.
Geht ja alles gar nicht, viele Studenten sind ja schon Mitglied bei den Linken oder Grünen. Doppelt geht nicht. Außerdem müßte man die FDP dann wählen, wenn man will, daß das, was man erreicht hat, erfolgreich ist. Ich empfehle mal einen Blick ins Parteiprogramm. Ich weiß gar nicht, was gerade an den bildungspolitischen Grundsätzen so schlecht sein soll. Die Bildungspolitik ist so ziemlich das unstrittigste Thema. Hätten die Grünen abgeschrieben haben können;)Ich finde, eine Verbesserung wäre das schon.
Ab Seite 42: http://www.deutschlandprogramm.de/files/653/FDP-Bundestagswahlprogramm2009.pdf
Naja, das mit der Doppelmitgliedschaft ist ja mehr Blafasel, überprüfen tut das keiner. Schlimmstenfalls fliegst Du halt aus beiden raus.
Aber Maltefan hat recht, am Ende ist man halt FDP-Mitglied. Demokratie um jeden Preis dann doch nicht.
Aber überlegt doch mal: Schon wenn die FDP allen Bewerbern Unterlagen zusenden würde, wäre sie pleite
Genauso stupide wie das Steuersenkmantra einiger weniger, aber (leider) hochrangiger FDP-Mitglieder, ist das ABSOLUT substanzlose Anti-liberale Geseier im Netz. Wer hat sich denn feige enthalten?
Die Grünen haben nur 46.000 Mitglieder – und könnten “systemrelevant” sein. Lieber da die Übernahme versuchen?
@leopold
schau mal
http://twitpic.com/531ht
ob es mir an liberalität mangelt?
oder nicht eher noch der fdp an standkraft?
@Till
die machen ja schon freiwillig mit (du willst doch nur leute in die partei bekommen:))
@Malte: Kann nicht pleite gehen. Ist doch die Partei der Apotheker, der Großkonzerne, der Rechtsanwälte und Ärzte. Sie regiert die Welt aus der Opposition heraus.
Aber stehen Ärzte nicht immer kurz vor der Pleite? Meine jammern jedenfalls immer ganz bedrohlich.
Wollte mir nur mal das ;) sparen. Wenn ich so lange studiert und so beschissene Arbeitsbedingungen hätte, würde ich auswandern. Machen ja auch einige. Und den Großkonzernen geht es auch nicht wirklich gut zur Zeit. Und die Apotheker? Meine Apotheke hier um die Ecke sammelt grad Unterschriften, weil alles den Bach runtergeht. Bleiben die Rechtsanwälte. Um als Anwalt gutes Geld zu verdienen, muß man auch gute Klienten haben. Notar wird man nur, wenn vorher einer wegstirbt. Soziätäten sind ja die Regel, weil man sich allein kaum auf den Beinen halten kann. Tja, Vorurteile stimmen eben auch nicht mehr in jedem Fall. KRISE!
@Malte
Same here. Warum also nicht wider allen Hänseleien einen ernshaften Eintritt wagen? Wenn alle Piraten in der FDP wären, hätte sich das Rösler-Westerwelle-Syndrom mittelfristig wohl erledigt. Das linksliberale Feld (s.h. Ex-Innenminister Baum) ist völlig unterrepräsentiert, obwohl ich da wachsendes Wähler-Potenzial durch tiefgreifend enttäuschte Ex-Sozis u.Ä. (wie mich) sehe.
@leopold
Da die fdp keine liberale partei mehr ist, ist ein stänkern gegen sie mitnichten antiliberal. Siehe auch hier:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/555/anker-hoch-und-leinen-los-%E2%80%93-die-piraten-sind-da
“Eigentlich würde das Themenspektrum der Piraten am ehesten zur FDP passen. Bürgerrechte, Informationsfreiheit, oder die informationelle Selbstbestimmung sind Kernkompetenzen liberaler Parteien. Früher nahm die gelbe Partei solche Dinge auch noch ernst. Früher war die FDP eine Partei der liberalen Rechtswissenschaftler, heute ist sie eine Klientelpartei der Anwälte. Anwälte haben aber kein übersteigertes Interesse an einer liberalen Gesetzgebung, da sie ihnen das Geschäft vermasseln würde. Ohne rigide Urheberrechte und die Vorratsdatenspeicherung zur Durchsetzung zivilrechtlicher Forderungen würde in einigen Großkanzleien das Licht ausgehen. Anwälte sind qua definitionem nicht die Hüter eines liberalen Rechtswesens, sie sind Söldner auf dem Schlachtfeld der Gesetzbücher. Wie jeder andere Söldner auch, fürchten Anwälte den (Rechts-)Frieden, da er ihnen ihr Geschäftsmodell zerstören würde. Einer Anwaltsklientelpartei wie der FDP den Schutz der Bürger- und Informationsrechte anzuvertrauen wäre so, als vertraue man einem Hund die Obhut über einen saftigen Knochen an.”
@Malte argumentierst du ernsthaft mit dem Wahl-O-Mat ob du liberal bist?
@Maltefan: Ströbele ist auch Anwalt und Gysi. Immer schön differenzieren. Und der Spiegelfechter? Die letzte Instanz vor der Allwissenheit! Wenn Du liberal darüber definierst wie die Antworten 1848 ausgesehen haben, dann ist die FDP nicht mehr liberal, aber die Grundzüge sind durchaus noch da. Die Grünen sind ja auch nicht mehr nur grün. Die Antworten müssen den Fragen der Zeit angepasst werden. Das merkt die SPD grad besonders mit ihren 100 Jahre alten Antworten.
@Malte Und du hast deinen Mitgliedsantrag schon abgeschickt? Oder haust du das hier nur so als Gag für deine Leser raus?
na, alleine säße ich da ja ganz schön in der mausefalle
@Matti
Du musst schon besser lesen — früher war die FDP die Partei der liberalen Juristen, heute ist sie die Klientelpartei der Anwälte. Das ist was anderes als eine Partei, in der Anwälte Mitglieder sind. Wenn’s danach ginge, dürfte man gar keine Partei mehr wählen, weil in allen Parteien gefühlte 80% der Fraktionsmitglieder Juristen, Lehrer und sonstige Beamte sind.
Die FDP hat schon sehr oft bewiesen dass sie bereit ist, jeden liberalen Grundsatz über Bord zu werfen wenn es darum geht, die Privilegien ihrer Klientel (Handwerksmeister, Apotheker, …) zu schützen.
Maltefan nimmt mir mal wieder die Worte aus dem Mund
(get out of my brain, fräulein!)
Geht nicht, ich bin doch Du :P
@Maltefan: Sorry, komme aus dem Osten. Da ist’s nicht so weit her mit dem Lesen. Alle Parteien schützen ihre Klientele. Auch die Piraten. Man ergreift eben Partei.
Jaja, Apotheker und Handwerksmeister sind keine Menschen, um die muß sich keiner kümmern. Nur Bioladenbesucher sind Menschen und deshalb sind sie keine Klientel.
Ihr seid ja nur neidisch, weil Ihr es nicht zum Apotheker gebracht habt und Euch Eure Pillen nicht einfach so mit nach Hause nehmen könnt. Ich zitiere mal Malte:
“Aber stehen Ärzte nicht immer kurz vor der Pleite? Meine jammern jedenfalls immer ganz bedrohlich.”
Plural! Ärzte! Malte hat Ärzte. Zwei, drei, fünf, sechs? Das sagt doch alles. Kein Wunder, daß bei dieser Überbeanspruchung das System den Bach runtergeht. Hier ein Hüsterchen, da ein Aua-Aua Wahrscheinlich hält er es mit Heinz Erhardt: “Zwei Ärzte! Einen jüngeren, wenn er krank ist. Und einen älteren, wenn ihm was fehlt.”
Vor allem: “Meine”. Seine? Da sieht man doch wie diese linken Blogger alle drauf sind. Alles zum Volkseigentum machen. Der Arzt gehört allen.
Falsch: Der Arzt gehört der FDP, seine Leistung der Allgemeinheit, aber sein Können und seine ganze Aufmerksamkeit den Privatpatienten (also wieder der FDP). Merkt Euch das doch endlich mal!
@Matti
Im Gegensatz zu den anderen Parteien verteidigen die Piraten eben nicht nur die wirtschaftlichen Privilegien einer kleinen Gruppe, sondern unser aller Bürgerrechte. Der Normalbürger hat leider keine Lobby. Und das Neid”argument” … naja … *gähn*.
Schon wieder so eine Pauschalisierung: Normalbürger! Ist der Normalbürger arbeitslos oder arbeitet er? Ist er schwul oder hetero? Ist er Migrant oder nicht?
Diese Verteidigung der “wirtschaftlichen Privilegien einer kleinen Gruppe” läuft unter Minderheitenschutz. Also warum Angst vor der FDP haben? 67.000 Mitglieder. 10 Prozent in den derzeitigen Umfragen. Kleine Fische! Warum reibt sich Deutschland an einer Partei, die offensichtlich so unwichtig ist?
Ich überlege seit Tagen, ob ich mal eine Website anmelde wie piratenparteioriginal.de oder so, dann das Design und gleich das ganze Programm übernehme und mal schaue, wie locker das die Piratenpartei sieht. Immerhin gibt es ja kein geistiges Eigentum! Ich wette, man leitet rechtliche Schritte ein. Und wenn, dann sind die Piraten die neuen Umfaller.
Dem Normalbürger sind die Bürgerrechte wurscht. Bei der Europawahl war 57 Prozent alles wurscht. Solange Wurscht im Kühlschrank ist, pfeifen viele auf die Bürgerrechte.
Ich verrate Dir jetzt mal ein Geheimnis: Die Menschen wählen die Partei, die ihnen glaubhaft mehr Kohle verspricht. Mit Werten und Bürgerrechten lockst Du keinen hinterm Ofen hervor, die schlagen sich nämlich nicht im Kontoauszug nieder. Das ist alles hart, aber es ist so.
Den Menschen ist übrigens auch wurscht, ob wir Atomkraft oder Solarenergie haben. Sonst hätten die Grünen 100 Prozent bei den letzten Wahlen gehabt.
Und jetzt kommt etwas ganz hartes für Dich: Die Europawahl hat bewiesen: 99,1 Prozent der Wahlberechtigten ist die Piratenpartei wurscht! Genauso wie fast 90 Prozent die FDP wurscht ist. Man läßt sich durchregieren. Und geht es uns dabei schlecht? Nö. Fast jeder hat Wurscht im Kühlschrank.
@Maltefan
Wenn man sich die Situation der Anwälte in Deutschland mal ansieht, dann könnten die ja fast eine Lobby gebrauchen ;-)
Und was ist bitte falsch daran, Kleinunternehmer bzw. Mittelständler wie Apotheker, Handwerksbetriebe usw. zu protegieren?
Bei ihrer jüngesten Bewährungsprobe in Bayern (Demonstrationsgesetz) und auch bei Zensursula ist die FDP nicht umgefallen, call it Wahlkampf, ok.
Was ist am Programm der FDP auszusetzen? (Die Atomfrage hat sich eh erledigt. Atomkraft in Deutschland ist für Eon und framatom tot). Man muss nur noch eintreten und es auch tatsächlich umsetzen ;-)
@Mattie
Es gibt durchaus plausible Gründe FÜR Umweltschutz aber trotzdem nicht grün zu wählen. Bei kaum einer Partei treffen naturwissenschaftliche Unkenntniss, lauthalses ideologisches Fundi-Geseier (s.h. letzter Parteitag), Latte Macchiatto und Claudia Roth dermaßen ungünstig zusammen wie hier.
[PolemikmitwahremKern]
Bis auf wenige Ausnahmen Pleiten, Pech und Pannen, ich möchte nur mal Biogas, Biodiesel und Kohle-Trittin erwähnen. Die übertriebenden Windkraftsubventionen haben der Innovationskraft der ganzen Branche den Gar ausgemacht. Umweltbilanz von H2 Autos: ’sais pas?! In der grünen Basis glaubt man doch immernoch, man könnte Strom in der Saharah erzeugen und ihn über Leitungen nach Deutschland transportieren… [/PolemikmitwahremKern]
@Leopold: Habe nie behauptet, daß die Grünen recht haben. Die tun nur immer so. Und man möchte gar nicht über die Politik der Regierung Schröder nachdenken. Rot-Grün war das alte Schwarz-Rot. Für den Atomausstieg sind übrigens alle Parteien, soweit ich weiß. Aber nicht für die sofortige Abschaltung wie es MANCHE Grüne gern hätten.
Ersetze MANCHE Grüne durch ALLE Grünen!
till firmierst du diese woche unter matti, sind brechtwochen in dem bunten land das du bewohnst?
Till? Ist das nicht so ein Vogelfutter?
es ging darum, die fdp zu trollen, nicht: mich
@Matti: der Normalbürger ist der, der seine wirtschaftlichen und politischen Interessen weder mit intensiver Lobbyarbeit noch mit Parteispenden in Gesetzesentwürfen unterbringen kann.
Und natürlich sind den meisten Leuten ihre Bürgerrechte egal, solange sie die Wurst auf dem Brot haben. Aber wenn ein lustiger Diktator sie dann zum Gras fressen zwingt wie in Nordkorea, werden sie sich wundern wo ihre politischen rechte eigentlich hingekommen sind und warum man den jetzt nicht mehr los wird.
In Bezug auf die Piratenpartei vernebelt Dir der Hass das Gehirn — dass es keinerlei geistiges Eigentum geben solle, wollen sie ja nicht. Und wie sie dazu stehen, wenn man ihre Webseite kopiert, kannst Du a href=http://www.piratenpartei.de/presse/Piratenpartei%20lehnt%20Forderungen%20der%20Innenministerkonferenz%20nach%20Spieleverboten%20und%20Milit%C3%A4reinsatz%20ab#comment-11306]hier nachlesen :->
@Leopold
Es ist nichts falsch daran, Anwälte und Handwerker zu unterstützen. Nur soll man sich dann halt Anwalts- und Handwerkerpartei nennen und nicht freiheitliche Partei … die Privilegien von einigen wenigen (Meisterprivileg, Apothekerprivileg) mit äußerst unliberalen Gesetzen zu verteidigen ist halt nun mal das Gegenteil von freiheitlich.
Und klar hat die FDP jetzt dagegengestimmt … in der Opposition haben sie keine Probleme damit, die Liberalen zu geben. Wenn sie dann an der Regierung sind, stimmen sie dann allerdings auch noch für den großen Lauschangriff. Das und nicht ihr Programm ist das große Problem, das ich mit der FDP habe. Und deswegen ist auch der einzige FDP-Politiker, vor dem ich noch Respekt habe, Frau Leutheusser-Schnarrenberger.
Jetzt wird sicherlich kommen, dass Piraten das dann bestimmt auch machen werden, wenn es mal soweit ist: Kann schon sein. Aber bis dahin stimme ich halt für die Partei, die ihre fundamentalsten Grundsätze noch nicht für die Macht über Bord geworfen hat.
OT: Malte, könntest Du mal den Link in dem Kommentar drüber reparieren? kthxbai
*Ich* bin Till!
Ähre, wem Ähre gebührt (also SpOnSpam): http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-43489-8.html
*gähn* kürzlich starteten einge die Aktion: „Piraten in der SPD” inclusive 1:1 Übernahme der Slogans.
Es wurde kurz diskutiert dagegen vorzugehen bzw ein „Statement“ abzugeben.
Wurde dann aber schnell verworfen, weil: Du hast es schon beschrieben …
Wahahahahahahaha! :D
In case you missed it, folgt jetzt ´ne Generalabrechnung, die sich gewaschen hat:
http://www.spreeblick.com/2009/06/19/bundestag-beschliest-gesetz-fur-internet-sperren/#comment-719954
http://www.spreeblick.com/2009/06/19/bundestag-beschliest-gesetz-fur-internet-sperren/#comment-719956
Dürftige Reaktion:
http://www.spreeblick.com/2009/06/19/bundestag-beschliest-gesetz-fur-internet-sperren/#comment-719968
“Achsen”-Fundstück:
GAD: G.B. Shaw ist als Jungfrau gestorben. Er hatte nie was mit einer Frau. Mit einem Mann auch nicht.
HENRYK: Woher weißt du das?
GAD: Das gehört zur Allgemeinbildung.
Es geht doch nichts über Dia-, Tria- und sonstige Loge. Malte, wir sollten vielleicht doch einen Podcast machen. Irgendwann.